Menü

Drainage: Boden entwässern

  • Wann ist eine Drainage notwendig?
  • Kann ich eine Drainage selbst legen?
  • Alternative Maßnahmen

Wenn Feuchtigkeit am Haus nicht abfließen kann, drohen Schimmel und Wasserschäden. Damit der Keller und die Wände im Mauerwerk trocken bleiben, kann eine Drainage – ergänzend zur Kellerabdichtung – sinnvoll sein. Hier erfahren Sie, wann eine Drainage notwendig ist – und wann andere Maßnahmen wie Sickermulden oder Rigolenversickerung sinnvolle Alternativen sind.

    

Was ist eine Drainage?

Eine Drainage – auch Dränung genannt – hat die Aufgabe, den Boden zu entwässern, um das Entstehen von drückendem Wasser vor der Kelleraußenwand zu verhindern. Dabei werden Dränrohre in einem mit Vlies ummanteltem Kiesbett verlegt. Durch die kleinen Löcher im Dränrohr wird das Sickerwasser ins Erdreich abgeführt. So sollen Häuser vor eintretendem Wasser geschützt werden.

Eine Drainage reduziert die Wasserlast, die gegen das Gebäude drückt – insbesondere bei Starkregen. Meteorologen sprechen ab einer Niederschlagsmenge von mehr als 20 Litern pro Stunde und Quadratmeter von Starkregen. Beachten Sie: Bei modernen Gebäuden ist eine Drainage meist überflüssig und auch bei älteren Immobilien sollte vorab geprüft werden, ob eine Drainage wirklich notwendig ist. 


Wann ist eine Drainage notwendig?

Eine Drainage am Haus kann immer dann notwendig werden, wenn Sickerwasser nicht schnell genug ablaufen kann – oder Haus und Keller bei Regen gefährdet sind. Von der Bodenbeschaffenheit und Bauart hängt ab, ob eine Drainage sinnvoll ist:

  • Bodenbeschaffenheit/Lage, bei:
    - bindigen Böden
    - hohem Waserspiegel
    - Hanglagen
  • nach Bauart/-alter, bei:
    - Altbauten
    - schwellenfreier Bauweise
Insbesondere bei älteren Bestandsobjekten kann es durch aufsteigende Bodenfeuchte zu Tauwasser im Keller kommen. Hier sollte ein Fachmann prüfen, ob eine Drainage erforderlich ist.
Regenwasser schädigt die Bausubstanz
Eindringendes Regenwasser schädigt die Bausubstanz. (Quelle: Cunaplus_M.Faba at iStock)


Weitere Ursachen für feuchte Wände, bei denen zumeist jedoch keine Drainage nötig ist, sind folgende:

  • Wasser dringt oberirdisch durch defekte Fenster, Türen oder Kellerschächte ein
  • Wasser dringt durch undichte Bedachung in die Wand ein
  • Wasser-Rückstau in der Kanalisation
  • Gestautes Wasser durch verstopfte Regenrinnen oder Fallrohre

Prüfen Sie in jedem Fall mit einem Experten, z. B. einem Architekten, ob bei Ihrem Haus eine Drainage sinnvoll und notwendig ist.


Drainage verlegen – das sollten Sie beachten

Experten verlegen Drainagerohre
Ein Fall für Experten: Bevor Sie Drainagerohre verlegen und dabei nicht richtig und präzise genug vorgehen, überlassen Sie diesen Part lieber Experten. (Quelle: PaulMaguire at iStock)

Wurde bei Ihrem Haus festgestellt, dass es aufgrund der Bodenbeschaffenheit oder Bauart großen Niederschlagsmengen nicht standhält, muss womöglich eine Drainage verlegt werden.

Achtung: Auch wenn Baumärkte mit einfachen Do-it-yourself-Anleitungen werben, ist der Bau einer Drainage etwas für Fachleute. Schon kleine Fehler beim Legen der Drainage können umfangreiche Nässeschäden verursachen und kostspielige Sanierungsarbeiten nach sich ziehen.

Für die Drainage benötigen Sie nicht nur das Fachwissen, sondern oft auch schweres Gerät wie einen Minibagger. Es muss sehr viel Erde und Sickerkies bewegt werden – alles in allem ist es ziemlich zeit- und arbeitsintensiv. Wer es dennoch selbst machen möchte, der sollte sich genau informieren und sich ein oder zwei kompetente Helfer suchen.

Überlegen Sie sich gut, ob Sie über genügend Fachkenntnis und Geschick verfügen, um die Drainagerohre zu verlegen. Der Ablauf dabei ist wie folgt:

  • Zunächst wird ein Versickerungstest durchgeführt, um zu prüfen, wohin und wie schnell das Wasser abtransportiert wird. Einige Baumärkte sowie Tutorials auf Youtube liefern Schritt-für-Schritt-Anleitungen.
  • Das Drainagerohr verläuft mit einem Abstand von etwa 50 cm parallel zu den Grundmauern ums Haus und sollte zur Versickerungsstelle oder dem Hausanschluss führen.
  • Direkt an der Außenmauer wird ein Graben von mindestens 30cm Tiefe ausgehoben. Das Drainagerohr sollte dabei am höchsten Punkt mindestens 20 cm unter der Fundamentkante liegen. Bei entsprechendem Rohrdurchmesser und nötigem Gefälle der Drainage sollten es bei längeren Wänden eher 40-50 cm Tiefe sein.
  • Der Boden des Grabens wird mit Filtervlies/Drainagevlies ausgelegt. Die Außenwände werden unterhalb des Bodenniveaus mit Noppenfolie und Sickerplatten beziehungsweise Teeranstrich geschützt. Dann wird der Graben mit 10 bis 15 cm Sickerkies aufgefüllt.
  • Das Drainagerohr wird im Kiesbett mit einem Gefälle von mindestens 2 Prozent verlegt. Der tiefste Punkt ist der Kanalanschluss oder der Anschluss an einen Sickerschacht. Ebenfalls wichtig: Wann immer das Drainagerohr die Richtung ändert, müssen ein Verbinder und ein Revisionsschacht eingebaut werden. Sonst sind verstopfte Drainagerohre später unmöglich zu reinigen.
  • Zuletzt wird Sickerkies in den Graben gefüllt und die gesamte Kiesfläche mit Filtervlies bedeckt. Den Rest des Grabens füllen Sie mit einem wasserdurchlässigen Füllstoff auf.

So finanzieren Sie Ihre Maßnahmen am Haus

Wer die Drainage am Haus lieber Experten überlässt, muss neben den Materialkosten für Rohre, Kies und Vlies auch die Arbeitsstunden bezahlen. So können schnell Kosten über mehrere tausend Euro anfallen. Womöglich stehen bei Ihrem Gebäude sogar größere Maßnahmen wie eine Dach- oder Kellersanierung an? Kommen Kosten im fünfstelligen Bereich auf Sie zu, kann ein Kredit notwendig werden.

Sprechen Sie mit einem unserer Heimatexperten über Möglichkeiten der Finanzierung. Bei einer energetischen Sanierung profitieren Sie im Rahmen eines Modernisierungskredits zum Beispiel von besonders günstigen Zinsen – und möglicherweise staatlichen Fördergeldern. Unser Berater macht gerne mit Ihnen gemeinsam einen Kassensturz und bespricht mit Ihnen die Optionen. Damit die Finanzierung für Ihr Vorhaben auf sicheren Beinen steht.

Unsere Heimatexperten beraten Sie ausführlich und kompetent zu unseren Modernisierungskrediten.

Abbildung Bausparfuchs Beratung vereinbaren

Alternative Maßnahmen zur Drainage

Neben einer Drainage gibt es noch weitere Möglichkeiten, Ihr Haus vor Regenwasser zu schützen:

  • Das Anlegen einer Versickerungsmulde ist unkomplizierter als eine Drainage. Klären Sie vorab, ob diese Maßnahme anstelle einer Drainage im Garten ausreicht. Achten Sie auf einen angemessenen Abstand zum Nachbargrundstück. Details zu den Bestimmungen hat zum Beispiel die Stadtverwaltung Bielefeld online veröffentlicht(www.bielefeld.de/formulare/BerechnungshilfeMuldenversickerung.pdf).
  • Nicht unwichtig: Sickermulden funktionieren nicht überall – nur, wenn der Boden ausreichend versickerungsfähig ist, wenn der Grundwasserspiegel ausreichend tief liegt (mindestens 1m unter dem tiefsten Punkt der Sickermulde) und wenn genug Platz ist – 20-40 m² sind eine „normale“ Größe.
  • Nicht zuletzt können in den Boden eingebrachte Sickerspeicher dafür sorgen, dass Starkregen Ihrer Immobilie keinen Schaden zufügt. Sickerspeicher wirken ähnlich der Rohr-Rigolenversickerung: Das Kunststoffgebilde hält Oberflächenwasser zurück und gibt es nur langsam in den darunterliegenden Boden ab.
Starkregen
Aus einer Versickerungsmulde heraus kann das Wasser langsam und schadlos vom Erdboden aufgenommen werden. (Quelle: Fotolia-107252920-mwstudio2)

Statt Drainage: Hindernisse im Garten abbauen

Verstopfte Regenrinne läuft über
Verstopfte Regenrinnen können dazu führen, dass zu viel Regenwasser auf dem Boden aufkommt – und die Drainage nicht wirksam ist. (Quelle: Willowpix at iStock)

Nicht immer braucht es eine Drainage für die Bodenentwässerung. Auch kleinere Maßnahmen können helfen, Ihr Haus gegen die Folgen von Starkregen zu schützen:

  • Bauen Sie Hindernisse im Garten ab, die den Abfluss des Niederschlags stören. Hindernisse können steinerne Beet-Einfassungen oder ein Gefälle zum Haus hin sein. Womöglich können Sie durch Änderung des Bodenniveaus dafür sorgen, dass sich Regenwasser gar nicht erst im Bereich der Grundmauern sammeln kann. Niederschläge sollten aber keinesfalls in Richtung Nachbargrundstück umgeleitet werden.
  • Verstopfte Regenrinnen und Fallrohre können eine ordentliche Drainage behindern und sorgen bei Starkregen dafür, dass nah am Haus eine große Niederschlagsmenge ungehindert auf den Boden trifft.

 

  • Nicht zuletzt sollten Sie weitere „Einfallstore“ Ihrer Immobilie gegen starke Niederschläge sichern. Dazu gehören etwa Kellerlichtschächte, für die es wasserdichte Abdeckungen gibt, sowie barrierefreie Terrasseneingänge. Außerdem sollten Sie in hochwassergefährdeten Regionen über wasserdicht schließende Barrieren für Türen, Fenster und Garagentore nachdenken.

Die Checkliste Drainage und Starkregen

In unserer Checkliste sind die wichtigsten Punkte dieses Artikels noch einmal übersichtlich zusammengefasst. Sie hilft Ihnen, den Schutz Ihrer Immobilie in den Bereichen Dach, Drainage, Abflussleitungen und Garten durch technische und bauliche Maßnahmen zu erhöhen.


Gute Beratung ist unverzichtbar

Sie planen bauliche Maßnahmen am Haus, möchten einen Teil des Gebäudes ausbauen oder sanieren? Sprechen Sie mit einem unserer Heimatexperten, wenn Sie nach einer passenden Finanzierung für Ihr Vorhaben suchen. Er beantwortet gerne Ihre Fragen und berät Sie unverbindlich. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin und profitieren Sie von unserer individuellen Beratung.


Das könnte Sie auch interessieren:

Als Hauseigentümer wissen Sie, dass immer wieder Handlungsbedarf besteht: Sei es aufgrund des Alters der Immobilie oder unvorhersehbarer Zwischenfälle. Hier einige Themen, die Sie interessieren könnten:

 

Hinweis: Sie verwenden einen veralteten oder nicht unterstützten Browser. Gegebenenfalls kann es zu Einschränkungen bei der Benutzung der Webseite kommen.