Jung kauft Alt: alle Infos zum KfW-Förderprogramm Altbau
- Was an Förderung geplant ist
- Wie junge Familien profitieren
- Wann es losgehen soll
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Mit dem KfW-Programm "Jung kauft Alt" will die Bundesregierung den Kauf von älteren Immobilien durch junge Familien fördern. Doch noch ist die Förderung zur Altbausanierung nicht angelaufen. Wir zeigen den aktuellen Stand der Dinge.
Das Wichtigste im Überblick
Jung kauft Alt: Was ist bisher zum neuen Programm bekannt?
Der Neubau von Einfamilienhäusern ist eingebrochen. Dagegen stehen sanierungsbedürftige Bestandsimmobilien vielerorts zum Verkauf. Für manch eine Familie ist der Erwerb eines preiswerten Altbaus eine spannende Alternative.
Einkommensschwache Haushalte können für den Kauf eines alten Hauses voraussichtlich ab Sommer 2024 das neue Förderprogramm „Jung kauft Alt“ nutzen. Ein Förderprogramm „Jung kauft Alt“ – kurz: JkA – war schon im Herbst 2023 im Gespräch, wurde dann jedoch mit den langwierigen Verhandlungen über den Haushalt vertagt. Im neu beschlossenen Haushalt sind nun auch Gelder für dieses Programm vorgesehen. Aktuell wird an den Konditionen gefeilt.
Für wen ist die neue JkA-Förderung gedacht?
„Jung kauft Alt“ soll einkommensschwächeren Familien mit minderjährigen Kindern zugute kommen. Es richtet sich also an dieselbe Zielgruppe wie die Neubau-Förderung „Wohneigentum für Familien“ (WEF) mit dem KfW-Kredit 300.
Inhaltlich ergänzen sich die beiden Programme: WEF erhalten Familien für den Bau oder Erstkauf eines Hauses beziehungsweise einer Eigentumswohnung zur Selbstnutzung; JkA gibt es für den Kauf einer Bestandsimmobilie.
Denkbar ist also, dass auch die Konditionen für JkA ähnlich ausfallen werden wie für WEF. Zum Vergleich: Um die Neubauförderung in Anspruch nehmen zu können, darf das Haushaltsnettoeinkommen für eine Familie mit einem minderjährigen Kind 90.000 Euro nicht übersteigen. Für jedes weitere Kind erhöht sich die Grenze um 10.000 Euro. Dabei werden nur Kinder berücksichtigt, die zum Zeitpunkt der Antragstellung im Haushalt leben und das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Wie hoch ist die Förderung bei Jung kauft Alt?
Fördersätze und Förderhöchstsummen sind bislang für „Jung kauft Alt“ nicht bekannt. Fest steht jedoch: Die Förderung wird in Form eines zinsverbilligten Kredites gewährt und von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) abgewickelt.
Zum Vergleich: Im Parallelprogramm "Wohneigentum für Familien" (WEF) liegt der maximale Kreditbetrag zwischen 170.000 und 270.000 Euro. Er ist von der Zahl der Kinder, dem Haushaltseinkommen und dem Effizienzstandard des Gebäudes abhängig.
Für das Programm JkA sind im Haushalt 2024 insgesamt 350 Millionen Euro vorgesehen – genauso viel wie für WEF.
Welche Anforderungen an die Energieeffizienz sind geplant?
Im Neubauprogramm "Wohneigentum für Familien" (WEF) gibt es nur Fördermittel für Gebäude, die entweder als Klimafreundliches Wohngebäude – also als EH 40 – oder als Klimafreundliches Wohngebäude mit dem "Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude" (also EH 40 QNG) errichtet werden.
Die Bestandsimmobilien, deren Erwerb mit dem Programm "Jung kauft Alt" gefördert wird, weisen in aller Regel einen weit schlechteren energetischen Standard beziehungsweise eine deutlich schlechtere Energieeffizienzklasse auf. Es gibt sogar Forderungen von Verbänden, die verlangen, dass nur Altbauten der Kategorie "Worst Performing Building" (WPB) berücksichtigt werden sollten.
Auf jeden Fall wird die Förderung des Erwerbs eines Altbaus an die Bedingung geknüpft, dass die neuen Eigentümer die Immobilie durch eine Sanierung energetisch verbessern.
Welchen Standard sie dabei erreichen müssen, ist bislang nicht bekannt. Für diese Sanierung können Eigentümer zusätzlich zu den JkA-Fördermitteln weitere Fördermittel beantragen, beispielsweise aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
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Der Staat unterstützt die Sanierung von Altbauten mit weiteren Förderungen im Rahmen einer Baufinanzierung. Prüfen Sie diese Zuschüsse im Vorfeld, um die benötigte Kreditsumme möglichst gering zu halten. Ob Wohn-Riester, BAFA-Förderung oder KfW-Förderung für Sie infrage kommen, erläutern Ihnen die Schwäbisch Hall-Heimatexperten.
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Was sind die Ziele des Programms Jung kauft Alt?
Der Bund verfolgt mit der JkA-Förderung gleich mehrere Ziele: Neu errichtete Einfamilienhäuser haben mittlerweile nahezu Seltenheitswert. Nicht nur, aber auch deshalb ist die Nachfrage nach der bereits bestehenden Neubauförderung "Wohneigentum für Familien" (WEF) bislang mäßig.
Der Bedarf an Wohnraum ist jedoch gerade bei jungen Familien ungebrochen. Gerade einkommensschwache Haushalte brauchen hier Unterstützung. Das neue Förderprogramm erleichtert Familien den Eigentumserwerb.
Zugleich ist das Programm ein Beitrag dazu, Immobilien zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Es erhöht die Attraktivität von Gebäuden, die bereits leer stehen oder von Leerstand bedroht sind, für Kaufinteressenten. Wenn solche Häuser neue Eigentümer finden, spart das Material und Flächen.
Durch die Bedingung, dass die Altbauten saniert werden müssen, treibt der Bund die Energiewende im Bestand voran. Der Energieverbrauch der Gebäude und damit ihr CO2-Fußabdruck werden erheblich reduziert. Die Baumaßnahmen kurbeln darüber hinaus die Wirtschaft an und sichern Arbeitsplätze. Zugleich verschönern die sanierten Gebäude das Stadtbild und werten das Wohnumfeld auf.
Welche Sanierungsmaßnahmen in welchem Umfang gefördert werden, regelt die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Welche Vorteile hat Jung kauft Alt für interessierte Familien?
Durch die Förderung wird jungen Familien mit geringem Einkommen der Einstieg ins Wohneigentum erleichtert oder gar erst möglich gemacht. Denn Bestandsimmobilien sind oft günstiger als Neubauten. Die Preise von Bestandsimmobilien sind angesichts steigender Zinsen, hoher Sanierungskosten und drohender Sanierungspflicht zuletzt etwas gefallen.
Viele dieser Altbauten befinden sich zudem im innerstädtischen Bereich oder in Ortszentren mit einer gut ausgebauten Infrastruktur, wo Mietwohnungen schwer zu finden oder kaum erschwinglich sind.
Gibt es auch regionale Förderprogramme für Familien?
Es gibt heute schon diverse regionale Förderprogramme mit dem Titel „Jung kauft Alt“. Diese haben aber mit der KfW-Förderung nichts zu tun und unterscheiden sich teils erheblich voneinander.
Das Forschungsinstitut empirica hat für das 2022 veröffentlichte Denkpapier „Jung kauft Alt“ 119 regionale Programme recherchiert. Dabei variiert deren Definition eines Altbaus zwischen 25 und 80 Jahren. Gefördert werden vorrangig junge Haushalte, sowohl Alleinerziehende und Paare mit Kindern, manchmal auch Paare ohne Kinder.
Primäres Ziel der Kommunen ist zwar, Leerstände zu vermeiden. Doch nur ein sehr geringer Anteil der Förderprogramme macht den Leerstand zum Zeitpunkt des Erwerbs zur Bedingung. Anders als im neuen Bundesprogramm vorgesehen, ist in den meisten Kommunen eine Sanierung des Altbaus nicht relevant für die Förderung. Zwei Drittel der Kommunen unterstützen auch den Abriss des erworbenen Hauses und die Errichtung eines Neubaus. Außerdem fördern vier von fünf Kommunen ein Altbaugutachten.
Die Förderung in den regionalen „Jung kauft Alt“-Programmen besteht meist aus einem Grundbetrag plus Kinderzuschüssen und wird als Zuschuss ausgezahlt, entweder einmalig oder verteilt über mehrere Jahre. Laut der erwähnten empirica-Studie trägt die regionale Förderung im Durchschnitt mit fünf bis sieben Prozent zu den Modernisierungskosten bei.
Mit der regionalen Förderung begegnen die Kommunen vor allem dem Leerstand innerhalb kleinerer Gemeinden. So gibt es einen besonders hohen innerörtlichen Leerstand in den Kleingemeinden von Sachsen-Anhalt (8,4 Prozent) und Sachsen (7,8 Prozent). In Schleswig-Holstein liegt die Leerstandsquote in zentralen Lagen von Kleingemeinden mit 1,5 Prozent dagegen deutlich unter dem Durchschnitt.
Überblick: Leerstände (innerörtlich) in den Bundesländern
| Bundesland | Anteil Leerstand (innerörtlich) |
|---|---|
| Baden-Württemberg | 5,0 % |
| Bayern | 4,5 % |
| Brandenburg | 6,4 % |
| Hessen | 6,0 % |
| Mecklenburg-Vorpommern | 5,8 % |
| Niedersachsen | 3,3 % |
| Nordrhein-Westfalen | 2,7 % |
| Rheinland-Pfalz | 4,3 % |
| Sachsen | 7,8 % |
| Sachsen-Anhalt | 8,4 % |
| Schleswig-Holstein | 1,5 % |
| Thüringen | 5,2 % |
Quelle: empirica-Studie "Denkpapier Jung kauft Alt"
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