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Energetische Sanierung der Fassade

  • Kosten & Methoden der Fassadensanierung
  • Fassade verkleiden: die gängigsten Materialien
  • Gesetzliche Pflichten beachten

Eine der effektivsten Maßnahmen, um Energiekosten zu sparen, ist die energetische Sanierung der Fassade. Wir zeigen Ihnen die gängigsten Methoden und klären die wichtigsten Fragen rund ums Erneuern der Hausfassade.

Was gehört zu einer Fassadenerneuerung?

Sanierung Fassade: Mann streicht Hauswand an
Die Fassade zu streichen, ist eine der einfachsten Maßnahmen der Fassadensanierung. (Quelle: stock.adobe.com/vulcanus)

Die Fassade erfüllt als "Außenhaut" des Gebäudes wichtige Funktionen. Neben der Optik geht es vor allem darum, Energiekosten einzusparen. Zur Sanierung der Fassade gibt es grundsätzlich folgende Möglichkeiten:

  • Fassade neu anstreichen: Die Witterung setzt einer Fassade im Laufe der Jahre zu. Mit einer Reinigung der Fassade und einem neuen Fassadenanstrich erstrahlt die Fassade in neuem Glanz. In Sachen Energieeinsparung hilft das aber nicht.
  • Fassade verputzen: Eine Putzfassade schützt erst einmal das darunter liegende Mauerwerk. Wichtig ist hier die passende Wahl des Putzes. So sind klassische Mineralputze wie Kalk-Zement-Putz für fast jede Außenwand geeignet. Silikonharz-Putze enthalten Kunstharze als Bindemittel. Je höher der Anteil des Bindemittels, desto wasserabweisender der Putz. Auch hier ist der energetische Effekt eher gering.
  • Fassade verkleiden: Wer seine Fassade nicht verputzen möchte, kann die Außenwand auch anderweitig verkleiden. Regional häufig vertreten ist zum Beispiel eine (teilweise) Verkleidung der Fassade mit Schiefer. Aber auch Holz, Kunststoff, Naturstein und sogar Metall eignen sich, um die Fassade optisch zu verschönern und vor Witterungseinflüssen zu schützen. Als hinterlüftete Fassade bieten sie zusätzlich auch eine Wärmedämmung. Dazu später mehr.
  • Fassade dämmen: Wer bei der Fassadenrenovierung nicht nur die Außenwirkung im Sinn hat, sondern auch Energie sparen will, der kommt um eine Fassadendämmung nicht herum. Hier gibt es unterschiedliche Methoden und Materialien, auf die wir weiter unten in diesem Artikel ausführlich eingehen.

Wie lange dauert es, eine Hausfassade zu erneuern?

Die Dauer einer Fassadensanierung ist abhängig von der gewählten Sanierungsmaßnahme und natürlich der Fläche der Fassade. Über den Daumen müssen Sie mit folgenden Zeiträumen bei der Fassadensanierung rechnen:

  • Fassade reinigen: ein bis zwei Tage
  • Fassade streichen: ca. eine Woche (inklusive Vorbereitung sowie Vor- und Hauptanstrich)
  • Fassade verputzen: ca. zwei Wochen für eine Fläche von rund 100 Quadratmetern
  • Fassade verkleiden / Fassade dämmen: drei bis vier Wochen

Für welche Fassadensanierungen gilt das GEG?

Sanierung Fassade: Mann verputzt Außenwand
Werden mehr als 10 Prozent der Fassade erneuert, dann gelten in Sachen Energieeffizienz die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). (Quelle: stock.adobe.com/Neeqolah)

Eine grundsätzliche Sanierungspflicht für die Fassade oder gar eine Dämmpflicht gibt es nicht. Allerdings greift wie bei jeder energetischen Sanierung hier teilweise das Gebäudeenergiegesetz (GEG).

Das bedeutet konkret: Verändern Sie mehr als 10 Prozent der Fassade, müssen Sie sich an die Vorgaben des GEG halten. Streichen Sie nur die Fassade oder bessern Putzrisse aus, dann gilt das als Bagatellfall, der nicht unter das GEG fällt. Erneuern Sie aber den gesamten Putz (und verändern damit mehr als 10 Prozent der Fassade), dann müssen Sie die gesetzlichen Anforderungen an die Energieeffizienz laut GEG erfüllen. Und das funktioniert bei Bestandsimmobilien nur über eine Wärmedämmung.

Hier finden Sie alle Infos zu den Anforderungen und Kosten einer Fassadendämmung.

Fassadenerneuerung finanzieren

Falls Sie für die energetische Sanierung Ihrer Hausfassade einen Kredit aufnehmen möchten, profitieren Sie von einem zusätzlichen Zinsvorteil. Für einen ersten Überblick in puncto Raten und Konditionen können Sie unseren Finanzierungsrechner nutzen.

Dieser ersetzt allerdings nicht die persönliche Beratung. Unser Heimatexperte in Ihrer Nähe entwickelt mit Ihnen einen zinssicheren Finanzierungsplan und bespricht mit Ihnen die einzelnen Schritte der Finanzierung. So haben Sie von Anfang an Transparenz über Ihren Modernisierungskredit.

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Fassadensanierung: So erkennen Sie Schäden

Sanierung Fassade: abblätternde Fassadenfarbe
Abblätternde Farbe gehört zu den harmlosesten Schäden bei einer Fassade. (Quelle: stock.adobe.com/MHP)

Kosten, Zeit, eventuell gesetzliche Vorgaben: eine (energetische) Fassadensanierung bedeutet einiges an Aufwand. Gleichzeitig schützt eine Fassade vor Wind und Wetter und sollte allein deshalb in Schuss gehalten werden. Stellt sich also die Frage: Wie lassen sich Schäden an der Fassade erkennen, um Folgeschäden zu vermeiden?

  • Ist der Putz noch fest? Ob der Putz noch fest mit dem Untergrund verbunden ist, lässt sich leicht prüfen. Einfach mit der breiten Seite eines Hammers über die Fassade streichen und leicht klopfen. Gibt es einen hellen Ton, ist hier eine Hohlstelle.
  • Haftet der Anstrich noch? Um das zu prüfen, den Fassaden-Anstrich mit einem Cuttermesser kreuzförmig anritzen. Dann ein Klebeband darüber kleben und ruckartig abreißen. Bleiben grobe Farbreste hängen oder lässt sich an der Einschnittstelle die Farbe leicht abblättern, ist ein neuer Anstrich nötig. Alternativ können Sie auch mit einem Spachtel vorsichtig über die Oberfläche schaben.
  • Hat die Fassade Risse? Sprühen Sie mit einer Sprühflasche etwas Wasser auf den Putz. So werden feine Risse als dunkle Linien sichtbar. Hier muss der Putz ausgebessert werden, sonst drohen gerade bei Frost weitere Schäden durch gefrierendes Wasser, das sich ausdehnt.
  • Wo geht Energie verloren? Mithilfe einer Wärmebildkamera lässt sich leicht erkennen, wo die Wärme über die Außenwand verloren geht. Oft sind es Wärmebrücken wie zum Beispiel Balkonanschlüsse oder alte Fensterlaibungen, über welche die Wärme nach Außen gelangt. Aber auch über die Fassade selbst geht gerade bei Altbauten viel Energie verloren.

Systeme für Fassadendämmung im Überblick

Laut dem gemeinnützigen Infoportal co2online.de gehen bei einem Altbau circa 35 Prozent der Heizenergie über die Außenwände verloren. Werden die Außenwände gedämmt, lassen sich dadurch bis zu 19 Prozent der Heizenergie einsparen. Für die energetische Sanierung der Fassade kommen folgende Verfahren infrage:

Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

Beim Wärmedämmverbundsystem wird der Dämmstoff in Form von Platten auf die Fassade geklebt, gedübelt oder mithilfe eines Schienensystems montiert. Darauf kommen ein stabilisierendes Gewebe, der Außenputz samt Fassadenfarbe oder auch eine Verblendung. WDVS ist eine der am häufigsten genutzten Methoden der energetischen Fassadendämmung. Kosten: ab ca. 170 Euro/m2

Kerndämmung/Einblasdämmung

Diese Art der Fassadendämmung eignet sich vor allem bei zweischaligen Mauerwerken. Beim Neubau werden meist Dämmmatten zwischen Mauerwerk und Klinker gesetzt. Bei Altbauten erfolgt die Kerndämmung als Einblasdämmung. Dabei wird der Hohlraum über Bohrungen in der Außenwand mit Zellulose oder Kunststoff-Granulaten gefüllt. Kosten: ab ca. 30 Euro/m2

Verblendmauerwerk/Isolierklinker

Isolierklinker kennen die meisten als Klinker-Steine oder Klinkerriemchen: dünne Ziegelscheiben, die an der Rückseite eine Dämmung haben. So kann aus einer Putz- eine Klinkerfassade werden.
Dabei werden zuerst die Dämmplatten mit Spezialdübeln an der Außenwand montiert. Dann bringt man die Klinker mithilfe eines Spezialmörtels auf die Dämmung auf und verfugt sie. Kosten: ab ca. 350 Euro/m2

Hinterlüftete/vorgehängte Fassade

Bei dieser Art der Fassadendämmung wird eine Unterkonstruktion auf der Fassade befestigt und die Zwischenräume mit Dämmstoff gefüllt. Den äußeren Abschluss bildet eine auf die Unterkonstruktion montierte Verkleidung aus dem jeweils gewählten Material. Kosten: ab ca. 280 Euro/m2


Fassade verkleiden mit Platten, Klinkern, Holz & Co.

Streichen oder verputzen spart Ihnen nicht genug Energie? Eine komplette Fassadenrenovierung per Wärmedämmverbundsystem ist Ihnen allerdings zu aufwändig und auch optisch nicht ansprechend genug? Die oben beschriebene hinterlüftete Fassade bietet das Beste aus beiden Welten: eine Wärmedämmung, auf die eine (getrennte) Fassadenverkleidung aufgebracht wird. Der Vorteil: Für die optische Gestaltung der Fassade haben Sie eine Vielzahl von Möglichkeiten, ohne auf die energiesparende Dämmung zu verzichten.

Es gibt eine Vielzahl von Materialien für die Fassadenverkleidung. Diese sind die bekanntesten:

Faserzement

Faserzement ist auch bekannt als Eternit. Es handelt sich um einen Verbundwerkstoff, der hauptsächlich aus Zement und Fasern besteht. Das Material ist robust und langlebig, seine mineralische Zusammensetzung unempfindlich gegen Fäulnis, Schimmel und Schädlinge. Kosten: ab ca. 20 Euro/m2

Schiefer

Die pflegeleichte Gesteinsart ist recyclingfähig und gut zu verarbeiten, allerdings auch recht teuer. Im Idealfall kommt der Schiefer aus einem nahe gelegenen Abbaugebiet. Schieferverkleidungen können auf viele verschiedene Arten gedeckt werden und sind in Deutschland vor allem in der Eifel, an der Mosel, in Franken und in Thüringen eine traditionelle Fassadenverkleidung. Kosten: ab ca. 75 Euro/m2

Ziegeln und Klinker

Fassadenverkleidungen mit Klinker sind vor allem im norddeutschen Raum beliebt. Die Riemchen gibt es in allen möglichen Farben, aber auch Materialien. Dabei sind Klinkerfassaden aus Kunststoff naturgemäß günstiger als solche, die wie Klinkersteine aus Lehm gebrannt sind. Kosten: ab ca. 40 Euro/m2

Holz

Von rustikal über gemütlich bis edel – eine Fassadenverkleidung aus Holz bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten und wirkt dabei nie billig. Neben exotischen Hölzern wie Zeder oder Douglasie eignen sich auch im europäischen Raum beheimatete Baumarten wie Lärche oder Eiche. Andere Hölzer wie Tanne, Kiefer oder Fichte benötigen eine Imprägnierung, eine Thermobehandlung oder einen Schutzanstrich, der regelmäßig erneuert werden muss. Kosten: ab ca. 80 Euro/m2

Kunststoff

Kunststoff hat bei der Fassadensanierung den Vorteil, dass er nicht nur die Bausubstanz schützt. Die Hersteller versprechen außerdem einen verbesserten Schallschutz. Bei der Optik sollten Sie aber genau hinschauen, damit die Fassade nicht wie eine Plastikfront wirkt. Und das Material sollte nach Möglichkeit aus recyceltem Kunststoff bestehen. Kosten: ab ca. 30 Euro/m2


Gibt es Fördermittel für die Fassadensanierung?

Wer seine Fassade nur streicht oder verputzt, erhält keine Fördermittel vom Staat. Die Förderung gibt es erst bei der Wärmedämmung der Fassade. Diese beiden Förderprogramme kommen bei einer energetischen Sanierung der Fassade im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) infrage:

  • BEG-Einzelmaßnahme: Für die energetische Neugestaltung der Gebäudehülle gewährt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) maximal 12.000 Euro an Fördermitteln. Mehr Infos dazu in unserem Artikel "Die passende Fassadendämmung: Kosten und Methoden".
  • BEG-Wohngebäude: Eine andere Möglichkeit wäre, das gesamte Gebäude so zu sanieren, dass es dem Standard eines Effizienzhauses entspricht. Dafür gibt es einen Kredit mit Tilgungszuschuss von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Weitere Details dazu in unserem Artikel "Was ist ein Effizienzhaus?"

Gute Beratung ist unverzichtbar

Sie planen eine Fassadenerneuerung oder wollen Ihr Heim in anderen Bereichen umfangreich energetisch sanieren? Sprechen Sie mit einem unserer Heimatexperten, wenn Sie nach einer passenden Finanzierung für Ihr Vorhaben suchen. Er beantwortet gerne Ihre Fragen zu den verschiedenen Optionen und Fördermöglichkeiten und erstellt mit Ihnen gemeinsam einen Finanzierungsplan. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin und profitieren Sie von unserer individuellen Beratung.


Fragen zur Fassadensanierung

Wer saniert Fassaden?

Bei der Wahl des richtigen Handwerkers kommt es auf den Umfang der Fassadensanierung an. Soll die Hausfassade nur durch einen Anstrich erneuert werden, reicht ein Maler. Beim Verputzen der Außenfassade ist ein Maurer der richtige Ansprechpartner. Und geht es um die komplette Dämmung der Fassade, so gibt es darauf spezialisierte Unternehmen.

Wie häufig sollte man die Fassade sanieren?

Putz oder Anstrich? Mauerwerk oder Verblender? Nord- oder Südseite? Wie oft eine Fassade saniert werden sollte, hängt von vielen Faktoren ab. Bei guter Pflege, also einer Reinigung von Zeit zu Zeit und Ausbesserung kleinerer Schäden, hält eine Fassade ihre 40 bis 50 Jahre.

Was kostet die energetische Sanierung der Fassade?

Die Kosten für eine energetische Fassadensanierung sind abhängig von der gewählten Methode und dem Material. Die günstigste Variante ist die Einblasdämmung (ab ca. 30 Euro pro Quadratmeter). Bei einem Verblendmauerwerk liegen die Kosten inklusive einer Dämmung bei einer vorgehängten Fassade mit Hinterlüftung beim Zehnfachen.

    

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