Le Corbusier: Visionärer Wegbereiter der Moderne

Er gilt als Pionier moderner Bauweisen und Begründer der „Neuen Architektur“: Der Schweizer Architekt Le Corbusier entwickelte fünf Gesichtspunkte, welche die moderne Architektur bis heute beeinflussen. 17 von ihm entworfene Gebäude sind seit 2016 als Weltkulturerbe anerkannt, darunter zwei Häuser in der Weissenhofsiedlung in Stuttgart. Wir zeigen, was den prägenden Baustil von Le Corbusier auszeichnet.


Schlicht, sachlich, technisch reproduzierbar

Le Corbusier, mit bürgerlichem Namen Charles Jeanneret (1887–1965), war stark von der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts und dem rasanten Fortschritt in Industrie, Technik und Bauwesen beeinflusst. Er griff diese Impulse bereitwillig auf und forderte eine radikale Modernisierung des Bauens. Modernisierung – das hieß für ihn: Reduktion und Effizienz.

Baulichen Schmuck und Zierrat aller Art hielt er für überflüssig. Doch auf seinem Weg zum Begründer einer neuen Denkrichtung gab er sich noch viel radikaler: Da die Bautechnik seiner Zeit die Stahlbeton-Skelettbauweise entdeckt hatte, reduzierte Le Corbusier Gebäude in seiner Theorie und seinen Entwürfen auf eben dieses Skelett aus Betonstützen und -trägern. Ein solches Tragwerk ließ sich schnell, serienmäßig und effizient herstellen. Alles andere, Fassaden, Fenster und Dächer, war dann nur noch Beiwerk.


Die fünf Punkte des Pioniers Le Corbusier

Der zunächst in Europa und später weltweit aktive Le Corbusier brachte seine architektonischen Neuerungen in den 1920er-Jahren in Artikeln und Manifesten zum Ausdruck und entwarf einige revolutionär-moderne Gebäude. Dazu gehören die jetzt in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung als Weltkulturerbe anerkannten, 1927 entstandenen Häuser Bruckmannweg 2 und Rathenaustraße 1 bis 3. Bei letzterem handelt es sich um ein Doppelhaus, das Le Corbusier gemeinsam mit seinem Cousin Pierre Jeanneret entworfen hat. Seit 2006 beherbergt es das Museum der Weissenhofsiedlung.

Sein analytisches Denken in den beiden Komponenten Tragwerk aus Beton und Beiwerk ermöglichte es Le Corbusier, völlig neue Entwürfe zu gestalten. Zumal das Beiwerk nun gänzlich andere Gebäude zuließ, innen wie außen. Folgende fünf Punkte – alle am Stuttgarter Doppelhaus Rathenaustraße erkennbar – fassen seine Architektur zusammen.

  • Die Stützen: Bei einem Haus mit einem Betongerippe als Tragwerk entfällt die Notwendigkeit tragender, traditionell raumabschließender Außenmauern. Le Corbusier öffnet daher gern die Grundfläche, indem er seine Entwürfe „aufstelzt“. So lässt sich die Fläche unter dem eigentlichen Gebäude nutzen, das Bauwerk bekommt zudem einen leichten, fast schwebenden Charakter – insbesondere bei stark durch Hanglagen strukturierten Bauflächen.
  • Der Dachgarten: Die geradlinigen, oft kastenförmigen Entwürfe von Le Corbusier haben vielfach Flachdächer. Sie sind als Dachgärten nutzbar und bedeuten einen deutlichen Flächen- und Funktionsgewinn.
  • Die freie Grundrisszeichnung: Le Corbusiers Entwürfe verzichten auf die Trennung in tragende und nichttragende Wände. Innenräume lassen sich frei und sehr flexibel gestalten: Sehr große, nur von Pfeilern strukturierte Räume mit Loft-Charakter sind so möglich.
  • Das Langfenster: Breite Fenster können sich, dank der Pfostenstruktur nur geringfügig unterbrochen, über die gesamte Gebäudelänge erstrecken. Das lässt sehr helle Räume und Fassaden mit stark betonter Horizontale zu.
  • Die freie Fassadengestaltung: Die Außenwände haben keine tragende Funktion mehr und werden nur noch vor den Baukörper gehängt. So entstehen viele neue Gestaltungsoptionen der Fassade. Vor allem Fenstergrößen und -formen profitieren davon.

Der Einfluss von Le Corbusier ist bis heute spürbar

Die Bedeutung von Le Corbusier für die moderne Architektur wie auch für die theoretische Auseinandersetzung mit Fragen der Architektur und des Städtebaus sind bis heute aktuell. Wenn Sie Häuser mit offenen Augen und dem Wissen um Le Corbusiers Ideen anschauen, begegnen Ihnen seine baulichen Einflüsse nicht nur in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung, sondern auch in vielen anderen Städten. Bis heute lehnen sich aufgeschlossene Bauherren und Architekten gern an seine Grundideen an – auf frei stehenden Stützen aufgestelzte Bereiche von Gebäuden, betonte horizontale Linien, der Umgang mit Fensterflächen verraten Le Corbusiers Einfluss.


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