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Privates Darlehen: So sichern Sie sich ab

  • Definition: Was ist ein Privatdarlehen? 
  • Vorteile und Risiken
  • Download: Muster-Darlehensvertrag   

Wer Geld für größere Projekte benötigt oder in finanzielle Engpässe gerät, erwägt womöglich ein privates Darlehen. Damit ein Privatkredit nicht zu Streitigkeiten und Ärger führt, sollten Sie einige Punkte beachten.  

Das Wichtigste im Überblick

  • Wird der Kredit von einer Privatperson vergeben, spricht man von einem privaten Darlehen oder einem Privatkredit.
  • Pluspunkte: U. a. entfällt die Bonitätsprüfung, fallen niedrige oder gar keine Zinsen an, verläuft die Abwicklung unbürokratisch.
  • Ein Privatdarlehen birgt aber auch Nachteile und Risiken – sowohl für den Kreditgeber, als auch den Kreditnehmer.

    

Was ist ein Privatkredit bzw. Privatdarlehen?

Ein Kredit oder Darlehen ist ein befristet zur Verfügung gestellter Geldwert. Es gibt verschiedene Arten von Krediten. Fungiert eine Bank als Geldgeber, handelt es sich um einen klassischen Bankkredit. Wird das Darlehen von einer Privatperson vergeben, spricht man von einem privaten Darlehen oder einem Privatkredit. Besonders innerhalb der Familie ist diese Form der Geldleihe üblich, weshalb umgangssprachlich auch von einem Elterndarlehen oder Familienkredit gesprochen wird. 

Gut zu wissen: Der Begriff „Privatkredit“ ist nicht rechtlich geschützt und wird daher nicht immer einheitlich verwendet. So bezeichnen etwa manche Banken einen Kredit, der nicht an einen bestimmten Verwendungszweck wie etwa einen Hauskauf gebunden ist, sondern von Verbrauchern beispielsweise für Reisen oder Möbel genutzt wird, als Privatkredit oder auch Konsumkredit. Dagegen wäre ein zweckgebundenes Darlehen zum Beispiel eine Baufinanzierung.

Kredit versus Darlehen

Die Begriffe „Kredit“ und „Darlehen“ werden oft synonym verwendet, auch wenn sie rechtlich unterschiedlich definiert sind. Bei höheren Summen und längerer Laufzeit ist häufig von einem Darlehen die Rede. Kleine Beträge mit kurzen Laufzeiten hingegen werden eher als Kredit bezeichnet.

Vorteile eines privaten Darlehens

Ein privates Darlehen in Anspruch zu nehmen, bietet einige Vorteile. Erstens wird die Bonität des Kreditnehmers in der Regel nicht überprüft. Somit spielen beispielsweise Schufa-Einträge oder finanzielle Verpflichtungen aus anderen Krediten keine Rolle für die Kreditvergabe. Zweitens können Sie die Konditionen, also Höhe, Laufzeit, Zinssatz, etc. mit dem Geldgeber individuell vereinbaren. Der Kreditgeber bietet Ihnen womöglich einen niedrigen Zinssatz oder verzichtet sogar komplett auf Zinsen. Drittens sparen Sie sich den Gang zur Bank und minimieren den bürokratischen Aufwand. Das macht den Privatkredit flexibel, schnell und unkompliziert.

Hier die Vorteile eines Privatkredits auf einen Blick:

  • Keine Bonitätsprüfung
  • Individuelle Absprache der Konditionen
  • Geringe oder keine Zinsen
  • Unbürokratische und schnelle Abwicklung

Nachteile und Risiken eines Privatkredits

Konditionen eines privaten Darlehens
Die Konditionen eines privaten Darlehens sollten detailliert festgehalten werden, um Streitigkeiten vorzubeugen. (Quelle: © PeopleImages - iStock ID:1294144619)

Demgegenüber gibt es jedoch auch Risiken, die Sie kennen sollten – ganz gleich, ob Sie den Kredit selbst vergeben oder in Anspruch nehmen:

  • Für ein privates Darlehen gibt es keinen Verbraucherschutz. Das heißt, der Kreditgeber trägt das volle finanzielle Risiko
  • Gleichzeitig begibt sich der Kreditnehmer in die Abhängigkeit des Geldgebers. 
  • Bedenken Sie, dass die Verleihung großer Geldsummen innerhalb der Familie oder des Freundeskreises das persönliche Verhältnis belasten und zu Streit führen kann. 
  • Dies gilt insbesondere, wenn nicht alle Konditionen bis ins kleinste Detail festgelegt wurden und beispielsweise Uneinigkeiten über Zahlungsfristen bestehen. 
  • Wird das private Darlehen zinsfrei vergeben oder zu niedrig verzinst, könnte das Finanzamt von einer Schenkung ausgehen und eine Schenkungssteuer erheben. 

Ob ein privates Darlehen für Sie in Frage kommt oder Sie lieber auf einen klassischen Bankkredit zurückgreifen, ist letztlich eine persönliche Entscheidung und hängt sicherlich auch vom Zweck des Kredits ab.   

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Privater Darlehensvertrag: Wichtige Eckpunkte

Generell ist es möglich, private Darlehensverträge zwischen zwei Personen mündlich abzuschließen.

Dennoch wird auch bei Krediten zwischen Privatpersonen dringend empfohlen, einen Darlehensvertrag aufzusetzen und sämtliche Vereinbarungen schriftlich festzuhalten. Werden die Absprachen ausschließlich mündlich getroffen, ist im Streitfall später schwer nachweisbar, wer im Recht ist. So könnte der Kreditnehmer etwa behaupten, das Geld sei eine Schenkung gewesen oder der Kreditgeber könnte angeben, eine frühere Rückzahlung sei vereinbart worden.

Ein privater Darlehensvertrag schützt beide Parteien und beugt möglichen Streitigkeiten vor. Die Erstellung des Vertrags können Sie selbst übernehmen, dazu benötigen Sie keinen Notar oder Anwalt.
 

Älteres Paar sitzt zu Hause am Tisch und benutzt ein Tablet
Ein privater Darlehensvertrag empfiehlt sich auch dann, wenn man sich bestens versteht. (Quelle: ©PeopleImages.com - #1585900)

Ihr privater Darlehensvertrag sollte folgende Punkte enthalten:

  1. Namen & Anschriften

    Die leichteste Übung: Vor- und Nachname sowie die aktuelle Anschrift der Vertragspartner sind ein wichtiger Bestandteil des Darlehensvertrags.

  2. Höhe der Kreditsumme

    Im Vorfeld sollte klar geregelt sein, in welcher Höhe das Darlehen gewährt wird. Je geringer die Summe ausfällt, umso schneller ist sie zurückgezahlt.

  3. Zinsregelung

    Ebenfalls festzulegen sind die Höhe der Zinsen und der Zeitpunkt, wann diese zu zahlen sind. Bei einem (fast) zinsfreien Darlehen kann unter Umständen Schenkungssteuer anfallen.

  4. Tilgung und Rückzahlung

    Auch die Modalitäten der Tilgung sind in einem privaten Darlehensvertrag zu finden. Die Tilgung kann in Raten erfolgen oder als Einmalzahlung.     

  5. Zweckbindung

    Wenn der private Kredit nur für einen bestimmten Verwendungszweck zum Einsatz kommen soll, kann dies zusätzlich mit aufgenommen werden.

  6. Sicherheiten

    Private Kreditgeber verlangen mitunter Sicherheiten (z. B. Autos, Gemälde oder Schmuck), um das finanzielle Risiko nicht allein tragen zu müssen.

  7. Datum & Unterschriften

    Sind sich die Vertragspartner über die Konditionen einig, unterzeichnen sie den ausgefüllten Darlehensvertrag. Damit ist die Vereinbarung gültig.

Privater Darlehensvertrag: Muster zum Download

Was sollte alles in einem Darlehensvertrag drin stehen? Welche Angaben sind für die Vereinbarung über einen Privatkredit sinnvoll? Unser kostenloser Muster-Darlehensvertrag gibt Ihnen Antworten und hilft beim Erstellen eines individuellen Vertragspapiers.

    

Zinsen und Steuern beim Privatdarlehen

Sie fragen sich, ob ein Privatkredit versteuert werden muss? Eigentlich ist es ganz einfach: Steuern fallen immer dann an, wenn jemand Geld verdient. Dieser Grundsatz ist auch gültig, wenn Sie als privater Kreditgeber Zinsen erhalten.

Ein Ertrag aus Zinsen gilt als Einkunft aus Kapitalvermögen und muss in der Steuererklärung aufgeführt sein. Der Steuerfreibetrag liegt bei 801 Euro pro Jahr. Das heißt, für jeden Kredit, der mit Zinsen belegt ist deren Ertrag den Freibetrag übersteigt, sind Steuern zu zahlen. Der Steuersatz für Zinsen wird jährlich berechnet und beträgt in der Regel 25 Prozent. Hinzu kommt der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent und ggf. Kirchensteuer.

Handelt es sich um ein Familiendarlehen oder einen Privatkredit unter guten Freunden, kann es sein, dass der Kreditgeber auf die Erhebung von Zinsen verzichtet. Werden keine Zinsen gezahlt, ist der Kredit steuerlich nicht relevant. Auch die Höhe des Kredits ist unerheblich: Grundsätzlich dürfen Sie so viel Geld verleihen, wie Sie möchten.

Achtung: Das Finanzamt kann ein zinsloses Privatdarlehen oder einen Kredit mit sehr niedrigen Zinsen mit einer Laufzeit von über zwölf Monaten als Schenkung auslegen und eine entsprechende Schenkungssteuer erheben. Diese fällt an, wenn folgende Freibeträge (Gültigkeit: 10 Jahre) überschritten werden:

  • bis zu 500.000 Euro: Ehepartner und eingetragene Lebenspartner
  • bis zu 400.000 Euro: Kinder
  • bis zu 200.000 Euro: Enkelkinder
  • bis zu 20.000 Euro: Freunde, Geschwister, Eltern, Großeltern

Ist die Kreditsumme des privaten Darlehens höher als der jeweilige Freibetrag, sollten sich die Vertragspartner besser auf einen marktüblichen Zinssatz einigen, um hohe Steuern zu vermeiden.


Privatdarlehen: Fragen & Antworten

Sind Privatkredite erlaubt?

Ja, sofern der Zinsertrag aus dem Privatkredit korrekt versteuert wird, gibt es keine rechtlichen Probleme. 

Kann ein privates Darlehen vorzeitig gekündigt werden?

Ja, eine vorzeitige Kündigung ist möglich, wenn der Kreditnehmer seine vertraglichen Verpflichtungen verletzt oder die Rückzahlung des Darlehens gefährdet scheint.

Muss ein Privatkredit versteuert werden?

Ja, wenn der Kreditgeber Zinsen erhebt, müssen diese als Einkunft aus Kapitalvermögen versteuert werden. Es gilt ein Steuerfreibetrag von jährlich 801 Euro.

Wie hoch darf ein Privatdarlehen sein?

Theoretisch gibt es für private Kredite keine Obergrenze. Wertet das Finanzamt den Kredit aufgrund fehlender oder sehr niedriger Verzinsung jedoch als Schenkung, sind die entsprechenden Freibeträge zu beachten. Bei Überschreitung der Freibeträge fällt eine Schenkungssteuer an.

Wie komme ich an einen Privatkredit?

In der Regel werden Privatkredite von Personen aus dem persönlichen Umfeld vergeben. Daher heißen sie auch Elterndarlehen oder Familienkredit. Es gibt aber auch Plattformen und Unternehmen, die Kredite von Privatpersonen vermitteln. Der Kredit funktioniert in diesem Fall ähnlich wie ein klassischer Bankkredit.

    

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