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Wie finde ich eine Wohnung zur Miete?

  • Tipps für eine erfolgreiche Suche
  • Vorbereitung, Quellen, Regeln
  • So schützt du dich vor Betrügern

Die richtige Mietwohnung finden – gar nicht so einfach. Wir geben Tipps für die Vorbereitung, die konkrete Suche und wie du dich gegen Mitbewerber durchsetzen kannst.

Zeichen für Information

Das Wichtigste im Überblick

  • Früh anfangen: Die Suche dauert oft länger als gedacht.
  • Top vorbereitet sein: Unterlagen wie Gehaltsnachweis, Schufa, Perso bereithalten.
  • Nicht alles glauben: Vorsicht bei zu guten Angeboten! Nie Geld vorab überweisen.

                   

Wie finde ich eine Wohnung? Vorbereitung ist alles

Bevor du dich überhaupt auf Wohnungssuche begibst, solltest du einige wichtige Unterlagen zusammentragen. Denn so ziemlich jeder potenzielle Vermieter möchte etwas mehr über dich wissen und dazu meist folgende Dokumente sehen:

  • Steckbrief mit den Eckdaten zu deiner Person
  • Gehaltsnachweise oder eine Bürgschaft
  • Schufa-Auskunft (gibt's kostenlos 1x im Jahr)
  • Kopie vom Ausweis
  • wenn du studierst: Immatrikulationsbescheinigung
  • Mietschuldenfreiheitsbescheinigung (damit bescheinigt dir der alte Vermieter, dass du die Miete stets pünktlich und vollständig gezahlt hast)

Idealerweise hast du alle diese Dokumente digital vorliegen, sodass sie bei einer Bewerbung nur noch hochgeladen werden müssen.

Tipp: Formuliere schon mal ein allgemeines Anschreiben für die Wohnungsbewerbung inklusive eines Portraitbilds und deiner Kontaktdaten. Ergänze nur noch konkrete Formulierungen, wie den Ansprechpartner und um welche Wohnung es sich handelt. So kannst du schneller auf interessante Inserate reagieren. Keine Idee für eine gute Bewerbung? Hier kannst du dir online kostenlose Bewerbungsmuster herunterladen.


Quellensuche: Wie finde ich passende Wohnungsangebote?

Die gebräuchlichen Quellen, um eine Wohnung zu finden, sind sicher die großen Immobilienportale. Hier hinterlegst du am besten einen Suchagenten, der dich automatisch benachrichtigt, sobald ein passendes Angebot eingestellt wird. Aber es gibt noch weitere potenzielle Suchmöglichkeiten:

  • Kollegen/Freunde/Bekannte/Verwandte: Gib dem Zufall eine Chance. Vielleicht sucht gerade jemand einen Nachmieter oder weiß etwas von einer frei werdenden Wohnung. Sprich möglichst viele Personen aus deinem Bekanntenkreis darauf an, dass du auf Wohnungssuche bist.
  • Soziale Netzwerke: Ob WhatsApp-Status, Insta-Reel oder Facebook-Post – kommuniziere deine Wohnungssuche auch digital. Nutze, wenn es dein Arbeitgeber erlaubt, dafür auch das Intranet.
  • Eigene Hausverwaltung: Wenn du schon in einer Mietwohnung wohnst und etwas anderes suchst, dann sprich deine Hausverwaltung an. Sie vermietet gern an bekannte Personen, denn das spart Verwaltungsarbeit.
Junges Pärchen in der Küche
Für eine erfolgreiche Wohnungssuche heißt es: alle möglichen Quellen studieren. (Quelle: Getty Images / Luis Alvarez)
  • Schwarze Bretter: Auch wenn es etwas oldschool ist: Nutze für deine Wohnungssuche auch Aushänge in Unis, Supermärkten etc.
  • Und gehe schlussendlich auch direkt auf die Webseiten von Wohnungsbaugesellschaften

Tipp: Es gibt mittlerweile auch Plattformen (wie zum Beispiel housy.de), in denen du deine Bewerbung hinterlegst und von potenziellen Vermietern gefunden wirst. 


Wohnung finden: Tipps für die Besichtigung

Vom Inserat bis zur Wohnungsbesichtigung ist es ein langer Weg. Umso wichtiger, beim Termin vor Ort einen guten Eindruck zu machen und sich nach Möglichkeit von der Konkurrenz abzusetzen. Dazu folgende Tipps:

  • Sei pünktlich, auch wenn du dann in einer langen Schlange stehen musst
  • Der erste Eindruck zählt, achte daher auf ein gepflegtes Äußeres
  • Frag höflich und interessiert nach (zum Beispiel in Bezug auf die Nebenkosten oder Übernahme von Einbauten). Vermeide aber Fragen, die schon im Exposé beantwortet werden.

Alleinstehend und Student oder gerade frisch im Beruf – damit gehörst du nicht unbedingt zur Lieblingszielgruppe der Vermieter. Umso wichtiger, mit dem Vermieter oder Makler ins Gespräch zu kommen. So stichst du aus der Masse heraus und bleibst mit etwas Glück im Gedächtnis.

Auch wenn du diese Wohnung vielleicht nicht bekommst: mach deutlich, dass du auch an anderen Wohnungsmiet-Angeboten interessiert bist. Sollte zum Beispiel der Makler deine Bewerbungsunterlagen (siehe oben) noch nicht haben, dann drücke sie ihm bei der Besichtigung unbedingt in die Hand.

Mehr Informationen zur Besichtigung findest du in unserem Artikel "Checkliste für die Wohnungsbesichtigung".


Wohnung kaufen statt mieten? Wie passt ein Bausparvertrag in deine Lebensplanung? Frage unseren Heimatexperten, gern auch im Chat.

Anspruch auf Wohnberechtigungsschein prüfen

Prüfe, ob du Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein (§-5-Schein) hast. Liegt dein Einkommen unterhalb bestimmter Grenzen, kannst du dich für staatlich geförderte Sozialwohnungen bewerben.

Diese müssen nicht zwingend fiese Wohnsilos in mieser Lage sein. Viele Sozialwohnungen liegen in ganz normalen Wohngegenden, werden vernünftig verwaltet (und gepflegt) und sind vor allem im Vergleich zum normalen Mietwohnungs-Markt sehr günstig.

Tipp: Die Einkommensgrenzen variieren je nach Bundesland. Infos gibt’s zum Beispiel auf wohnberechtigungsschein.net. Und wenn du wissen willst, wie viel Geld dir am Ende des Monats nach Abzug aller Kosten zur Verfügung steht, dann nutze unseren Haushaltsrechner.


Wie finde ich schnell eine Wohnung? Achtung, Betrüger!

Top-Lage, super geschnitten, vergleichsweise geringe Miete? Wie bei allen anderen Sachen gilt auch bei Wohnungsangeboten: Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist auch nicht wahr.

Betrüger nutzen den Druck bei der Wohnungssuche, um vor allem Geld und Daten abzufischen. Hier die wichtigsten Betrugsmaschen, worauf du achten solltest und wie du dich schützen kannst:

Die häufigsten Betrugsmaschen bei der Wohnungssuche

  • Vorkasse für Schlüssel oder Kaution: Die Betrüger geben dabei vor, im Ausland zu leben, und bieten an, den Wohnungsschlüssel per Post oder über einen Mittler zu senden. Dafür sollst du vorab eine Kaution oder Gebühr überweisen. Der Schlüssel oder die Wohnung existieren gar nicht. Selbst wenn ein Schlüssel per Nachnahme geschickt wird, kann er nicht passen oder die Wohnung existiert gar nicht. Die Nachnahmegebühr bleibt trotzdem beim Opfer.
  • Phantom-Wohnungen: Es werden auch Anzeigen für Wohnungen geschaltet, die es gar nicht gibt oder die der Anbieter gar nicht vermieten darf. Manchmal werden aber auch echte Wohnungen mehrfach und zeitgleich an verschiedene Interessenten vergeben. Die Opfer zahlen Kautionen, erhalten aber keine Wohnung.
  • Forderung von Vorauszahlungen vor Besichtigung: Seriöse Vermieter verlangen Kaution und Miete erst nach Besichtigung, Vertrag und persönlichem Kennenlernen. Forderungen vorab sind ein No-Go.
  • Forderung von Kopien des Personalausweises: Betrüger nutzen diese, um Identitätsdiebstahl zu begehen, zum Beispiel für Kreditbetrug.
  • Phishing-Mails und gefälschte Webseiten: Betrüger versenden gefälschte E-Mails im Namen von Immobilienportalen, um an deine Zugangsdaten und persönliche Informationen zu gelangen.
  • Kostenpflichtige Wohnungslisten: Manchmal wird gegen Gebühr Zugang zu angeblich exklusiven Wohnungen versprochen, die in Wirklichkeit frei zugänglich sind oder gar nicht existieren.

Darauf solltest du bei Wohnungsangeboten achten

  • Misstrauen bei zu günstigen Preisen: Wenn die Miete deutlich unter dem Marktniveau liegt, ist Vorsicht geboten.
  • Keine Vorauszahlungen ohne Besichtigung und Vertrag: Kaution und Miete sollten erst nach persönlicher Besichtigung und Vertragsabschluss gezahlt werden.
  • Persönliches Treffen mit Vermieter oder Makler: Vergiss Angebote, bei denen der Vermieter angeblich im Ausland ist und sich nur über Mittelsmänner mit dir in Verbindung setzen kann.
  • Prüfe die Echtheit der Anzeige: Such nach der angebotenen Wohnung auch auf anderen Portalen, checke die Fotos mit einer Bildersuche (zum Beispiel über google oder auch google maps), frage nach dem Eigentümer oder lasse dir einen Mietvertrag vorlegen.

So kannst du dich vor Wohnungsbetrügern schützen

  • Gib keine Kopien von Ausweisen oder Bankdaten heraus, bevor du dir sicher bist, dass es sich um einen seriösen Anbieter handelt.
  • Leiste keine Vorauszahlungen ohne Besichtigung und Vertrag.
  • Erstatte bei Verdacht eine Anzeige bei der Polizei.
  • Kontaktiere sofort deine Bank, wenn doch Geld überwiesen wurde, um eine Rückbuchung zu versuchen.
  • Frag bei Unsicherheiten die Verbraucherzentrale um Rat.
  • Prüfe regelmäßig deinen Schufa-Eintrag, um Missbrauch frühzeitig zu erkennen.
  • Beobachte den Wohnungsmarkt, um realistische Preise und Angebote einschätzen zu können.

Diese Maßnahmen helfen dir, Betrugsversuche frühzeitig zu erkennen und sich davor zu schützen. Besonders die Warnsignale „Vorkasse vor Besichtigung“, „zu günstiger Preis“ und „keine persönliche Kontaktaufnahme“ sind wichtige Indikatoren für ein betrügerisches Wohnungsangebot.


Fazit: So wird's was mit der Wohnungssuche

Hohe Baupreise und sinkende Neubauzahlen sorgen dafür, dass der Markt der Mietwohnungen schwer umkämpft ist. Auf dem Weg bis zur Unterschrift des Mietvertrages ist vor allem eins gefragt: Geduld. Spiele auf der Suche nach einer Mietwohnung alle Kanäle aus und bleib immer am Ball. Das ist manchmal anstrengend, aber die Mühe lohnt sich.

Frag dich auch, ob du eventuell Abstriche bei Größe und Lage der Wohnung machen kannst. Szeneviertel sind zwar schön, aber meist auch teuer. Zwei Stadtteile weiter sind die Mieten gegebenenfalls deutlich günstiger und die Anbindung per Öffis macht die Entfernung vielleicht nicht mehr so wichtig.


Wie findet man eine Wohnung? Fragen und Antworten

Was darf der Vermieter fragen – und was nicht?

Ein Vermieter möchte in erster Linie wissen, ob du die Miete regelmäßig und pünktlich zahlen kannst. Das ist sein gutes Recht. Auch andere Auskünfte darf er einholen – aber längst nicht alle. Hier eine kurze Übersicht, was ein Vermieter fragen darf und was nicht:

erlaubte Fragen nicht erlaubte Fragen
Persönliche Daten: Name, Anschrift, Geburtsdatum, Telefonnummer Nationalität, Hautfarbe, ethnische Herkunft
Berufliche Situation: Beruf, Arbeitgeber, Art des Arbeitsverhältnisses Religionszugehörigkeit, politische Ansichten, Mitgliedschaften in Parteien oder Gewerkschaften
Einkommensverhältnisse: Einkommen, Gehaltsabrechnungen, finanzielle Unterstützung durch Sozialamt, Schufa-Auskunft Schwangerschaft, Kinderwunsch, Familienplanung
Zahlungsfähigkeit: Mietschulden aus früheren Mietverhältnissen, Insolvenzverfahren Krankheiten, Behinderungen, Gesundheitszustand
Anzahl und Alter der einziehenden Personen bzw. Bewohner Rauchgewohnheiten, Hobbys, Musikgeschmack, Anzahl der Besucher
Nutzung der Wohnung: ob gewerblich oder privat genutzt wird Grund des Wohnungswechsels
Haustiere: insbesondere wenn die Haltung verboten werden darf (z.B. gefährliche Tiere) Mitgliedschaft in Mietervereinen oder Rechtsschutzversicherungen
Diese Fragen musst du als Mieter wahrheitsgemäß beantworten, da bei falschen Angaben zum Beispiel der Vermieter den Vertrag anfechten kann. Auf diese unzulässigen Fragen musst du als Mieter nicht antworten und darfst sogar falsche Angaben machen, ohne rechtliche Konsequenzen zu befürchten

Wann werden neue Mietwohnungen inseriert?

Eine Analyse des Immobilienportals ImmoScout24 zeigt, an welchem Wochentag und zu welcher Uhrzeit die meisten neuen Mietinserate veröffentlicht werden.

  • Am Montag werden die meisten Mietwohnungen inseriert – fast doppelt so viele wie am Samstag.
  • Dienstag zwischen 9 und 11 Uhr gibt es den größten Schwung von Neuangeboten.
  • Ab 20 Uhr und am Wochenende gibt es weniger Neuangebote – sonntags inserieren besonders häufig Privatleute.

    

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