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Die Elektroheizung: Sinnvolle Alternative?

  • Saubere Heizwärme vom Dach
  • Energieeffizienz beim Heizen mit Strom
  • Vor- und Nachteile elektrischer Heizungen

Die Elektroheizung kann dank moderner Technik und neuer Quellen der Energieerzeugung und - speicherung eine Alternative zu konventionellen Heizungsarten sein. Zu den modernen Arten effizienter Elektroheizungen zählen Wärmepumpen und Infrarotheizungen. Erfahren Sie hier mehr über die Vor- und Nachteile sowie die Kosten einer Elektroheizung.

Die Elektroheizung: Wärme aus der Steckdose

Eine Elektroheizung wirkt auf den ersten Blick wie die optimale Technik: Die Anschaffungskosten sind gering und der Einbau ist denkbar einfach. Anstatt aufwendig Warmwasserrohre für die Versorgung der Heizkörper verlegen zu lassen, müssen schlicht Kabel gezogen werden. Dass elektrische Heizungen trotzdem lange Zeit verrufen waren, liegt wohl in erster Linie daran, dass sie als echte Umweltsünder gelten. Denn der für die Wärmeerzeugung benötigte Strom muss aufwendig in Kraftwerken hergestellt werden.

Solange nur aus Kohle oder Gas erzeugte Elektrizität zur Verfügung stand, war das Heizen mit Strom tatsächlich wenig effizient. Betreibt man eine Elektroheizung jedoch mit Strom aus Solarzellen, Windrädern oder Biogasanlagen, kann auch eine Elektroheizung zur Alternative werden.

Denn mit Ökostrom als Energiequelle ist die Elektroheizung klimaneutral – egal, ob der Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage oder vom Ökostromanbieter stammt. Und wenn die Sonne mal nicht scheint, wie etwa nachts oder in den Wintermonaten, kann ein Stromspeicher überschüssigen Solarstrom zu einem anderen Zeitpunkt nutzbar machen.

Häufig ist selbst im Winter die Sonneneinstrahlung so intensiv, dass die Sonnenkollektoren auf Ihrem Dach auch in den kalten Monaten Energie liefern. Als Absicherung bleibt natürlich jederzeit der Rückgriff auf das Stromnetz.

Saubere Heizwärme vom Dach – eigene Solarkollektoren und der Einsatz einer Elektroheizung machen es möglich
Saubere Heizwärme vom Dach – eigene Solarkollektoren und der Einsatz einer Elektroheizung machen es möglich. (Quelle: iStock slavun)

Welche Formen von Elektroheizung gibt es?

Der technische Fortschritt hat auch die Elektroheizung optimiert.
Eine elektrische Fußbodenheizung sorgt im Winter für warme Füße – auch ohne Wollsocken. (Quelle: iStock urfinguss)

Der technische Fortschritt hat auch die Elektroheizung optimiert. In Kombination mit einer hochwertigen Wärmedämmung lassen sich daher auch Immobilien – insbesondere einzelne Räume – immer effizienter mit Elektrizität beheizen. Für das Heizen mit Strom stehen Ihnen verschiedene Systeme zur Verfügung:

  • Ein Radiator ist eine Direktheizung, die Wasser oder Öl als Speichermedium nutzt. Dieses wird von einer Heizspirale erhitzt und fließt durch die Heizrippen. So wird die Wärme, wie auch bei einem konventionellen Heizkörper, langsam in den Raum abgegeben. Radiatoren sind relativ günstig in der Anschaffung (ca. 50 bis 200 Euro), brauchen aber verhältnismäßig lange bis ein Raum erwärmt ist und verbrauchen somit mehr Strom.
  • Ein Konvektor erzeugt Heizwirkung, indem von unten einströmende Luft erwärmt und nach oben abgegeben wird. Ein Ventilator unterstützt diesen Prozess, er kann bei vielen Geräten aber auch abgeschaltet werden.
  • Ein Heizlüfter saugt Luft an, erwärmt sie mittels Heizspiralen und bläst sie über einen Ventilator in den Raum. Solche Geräte sind günstig in der Anschaffung und da sie häufig aus Kunststoff bestehen, auch leicht. Dieses wenig energieeffiziente Prinzip eignet sich jedoch nur für kleine Räume, für die mobile Anwendung und kurze Heizdauer. Der Geräuschpegel kann zusätzlich beträchtlich sein.
  • Die Elektrospeicherheizung speichert elektrische Energie, um sie zu einem späteren Zeitpunkt in Wärme umzuwandeln. Die Geräte sind als dezentrale Nachtspeicheröfen bekannt, die einst den günstigeren Nachtstromtarif nutzten. Da heute kaum noch ein Stromanbieter Nachtstromtarife anbietet, wird von Nachtspeicheröfen jedoch abgeraten.
  • Eine Infrarotheizung ist eine Elektroheizung, die Wärme über Infrarotwellen abgibt. Die Wellen erwärmen Objekte wie Möbel, Wände und auch Menschen, nicht aber die Luft. Sinnvoll eingesetzt werden kann eine Infrarotheizung in gut gedämmten Räumen und wenn die Wärmequelle nur punktuell benötigt wird. Die Anschaffungskosten belaufen sich auf ca. 150 bis 1.200 Euro je nach Form und Material. Sie können an der Wand, an der Decke oder als Paneele im Raum installiert werden.
  • Eine elektrische Fußbodenheizung wärmt den Raum von unten. Bei diesem Heizsystem werden Heizfolien oder Heizmatten im Boden verlegt. Die Geräte helfen auch gegen Feuchtigkeit und beugen Schimmelbildung vor. Die Verlegung ist bei gängigen Böden meist unproblematisch. Bei Holzböden sollten Sie sich vom Fachhändler oder Hersteller beraten lassen.

Heizen mit Strom: Diese Kosten kommen auf Sie zu

Die Anschaffungskosten variieren bei einer Elektroheizung, abhängig davon, für welches Modell und System Sie sich entscheiden. Generell fallen die Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Heizsystemen aber vergleichsweise gering aus. Kleinere Infrarotheizungen starten bei 150 Euro, eine Elektroheizung, die in Naturstein integriert ist, kostet bis circa 1.000 Euro. Für eine elektrische Fußbodenheizung zahlen Sie zwischen 50 und 100 Euro pro Quadratmeter. 

Um jedoch die tatsächlichen Heizkosten abzubilden, sollten auch die Betriebskosten eingerechnet werden – und diese sind bei Elektroheizungen meist deutlich höher als bei anderen Heizsystemen. So kann das Heizen mit Strom schnell teuer werden. Denn selbst bei durchschnittlicher Dämmung und einem modernen Gerät liegt der Stromverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche bereits bei ca. 120 kWh pro Jahr. Der durchschnittliche Strompreis pro kWh liegt momentan bei circa 0,37 Euro (Stand: Juli 2022). Auf dieser Basis ergeben sich folgende Modellrechnungen:

  • 2 Personen (ca. 50 m² Wohnfläche): 50 m² x 120 kWh x 0,37 Euro = 2.220 Euro
  • 3 Personen (ca. 80 m² Wohnfläche): 80 m² x 120 kWh x 0,37 Euro = 3.552 Euro
  • 4 Personen (ca. 100 m² Wohnfläche): 100 m² x 120 kWh x 0,37 Euro = 4.440 Euro

Zum 1. Juli 2022 entfiel die EEG-Umlage. Pro Kilowattstunde Strom zahlen Verbraucher rund 4,4 Cent weniger. 

Die tatsächlichen Kosten hängen von Ihrem Stromtarif und Ihrem individuellen Verbrauch ab. Wenn Sie Ihre Elektroheizung mit eigens erzeugtem Strom betreiben und nur im Notfall auf das Stromnetz zurückgreifen, fallen die Kosten deutlich geringer aus. Wer allerdings gänzlich an der öffentlichen Stromversorgung hängt, sollte aufgrund der aktuell hohen Strompreise, von einer Elektroheizung im Dauerbetrieb oder als alleinige Heizquelle absehen.

Umstieg auf die Elektroheizung – und das nachhaltig!

Die Entscheidung für eine elektrische Heizung sollte gut überlegt sein. Wenn Sie Ihren Neubau oder eine Sanierung jedoch ökologisch ausrichten möchten, kann eine Elektroheizung im Zusammenspiel mit einer Photovoltaikanlage und einem hauseigenen Stromspeicher die richtige Wahl sein. Eine optimale Wärmedämmung gehört ebenso dazu wie die Verwendung möglichst effizienter Heizgeräte.

Bedenken Sie: Selbst wenn die Anschaffungskosten für ein rundum klimafreundliches Heizsystem höher ausfallen, sparen Sie dadurch Jahr für Jahr Heizkosten ein. Außerdem können Sie im besten Fall einen Teil der Anschaffungskosten durch Fördergelder decken. Sprechen Sie mit einem unserer Heimatexperten über die Finanzierungsmöglichkeiten. Im Rahmen einer energetischen Sanierung profitieren Sie zum Beispiel von besonders günstigen Zinsen unseres Modernisierungskredits. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin, um unverbindlich nähere Informationen einzuholen und offene Fragen zu klären.

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Die Energieeffizienz beim Heizen mit Strom

Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen
Die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen belastet die Umwelt – speist man eine Elektroheizung mit regenerativer Energie, arbeitet sie weitestgehend klimaneutral. (Quelle: iStock Marcus Retkowietz )

Elektrische Heizungen sind heute technisch auf einem hohen Stand. Dennoch bleibt das Grundproblem der Elektroheizung: Der geringe Wirkungsgrad von Kraftwerken. Der Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis der aufgewandten zur genutzten Energie. Selbst in modernen Kraftwerken liegt er nur bei etwa 40 Prozent. Um Elektrizität konventionell zu produzieren, werden Kohle oder Gas in Kraftwerken verbrannt. Die dabei entstehende Wärme treibt Turbinen an, die den Strom erzeugen. Ein Teil dieser elektrischen Energie geht auf dem Weg zum Verbraucher verloren.

Wird eine elektrische Heizung also mit Strom aus Kohle- oder Gaskraftwerken betrieben, schneidet sie im direkten Vergleich zur Heizung mit Gas oder Öl unweigerlich schlechter ab. Betrachtet man den Wirkungsgrad und die Energieeffizienz von alternativen Heiztechniken, wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen, liegt die mit konventionellem Strom betriebene Elektroheizung sogar noch weiter zurück.

Anders sieht es aus, wenn Sie als Hausbesitzer selbst regenerative Energie gewinnen. Dann kann es zumindest sinnvoll sein, einzelne Räume mit einer Elektroheizung zu beheizen. Allerdings sollte neben der Raumwärme auch die Warmwassererzeugung beachtet werden. Aus energieeffizienter Sicht ist eine reine Erzeugung von Warmwasser und Raumwärme durch Strom in den seltensten Fällen sinnvoll.

Die Umweltbilanz der Elektroheizung kann auch durch die Nutzung von Ökostrom verbessert werden. Dieser kann bequem aus dem allgemeinen Stromnetz bezogen werden. Bedenken Sie jedoch, dass der Preis für Ökostrom höher ist als der für den ohnehin schon teuren konventionellen Strom. Im Betrieb sind Elektroheizungen mit Strom vom Ökoanbieter also definitiv nicht günstiger als Öl-, Gas- oder alternative Heizungen.


Elektroheizung im Altbau

Elektroheizung im Altbau
Ist der Einbau einer Etagenheizung in Altbauten nicht möglich, kann eine Infrarotheizung die Lösung sein. (Quelle: iStock dietwalther )

Auch wenn elektrische Heizungen in Sachen Effizienz häufig hinter anderen Heizsystemen zurückliegen, können sie in Altbauwohnungen eine echte Alternative darstellen. Vor allem im Rahmen von Sanierungen werden Besitzer von Altbauten immer wieder mit Elektroheizungen konfrontiert. Zum Beispiel dann, wenn alte Nachtspeicheröfen ersetzt werden sollen, der Einbau einer Etagenheizung aber zu aufwendig oder aufgrund der baulichen Gegebenheiten kaum möglich ist.

Da die meisten Altbauten über sehr hohe Decken verfügen, spricht hier viel für eine Infrarotheizung. Diese erwärmt statt der Luft die Objekte im Raum. Beim Heizen mit Infrarot geht also keine Wärme verloren, indem sie in Form von Luft nach oben unter die Decke steigt. Vielmehr wird die Wärme in Objekten, also in Möbeln, Wänden und auch Menschen, gespeichert und verbleibt im Wohnbereich. Ob eine moderne Infrarotheizung in Ihrem Altbau in Frage kommt, sollten Sie jedoch stets mit einem Fachmann durchrechnen.  


Elektroheizung im Neubau

Im Neubau spricht das Gebäudeenergiegesetz (GEG) grundsätzlich gegen den Einbau von elektrischen Heizungen, da ihr Gesamtwirkungsgrad eher niedrig ist. Nur mit außerordentlich hohem Dämmaufwand ist es möglich, bei Elektroheizungen die Vorgaben des GEG zu erfüllen.

Nutzen Sie aber selbst erzeugten Strom, schlagen auf der Kostenseite nur die Aufwendungen für die zusätzlichen Dämmarbeiten und die nötige Technik zu Buche – zumindest theoretisch. Denn aktuell können Sie mit selbst erzeugtem Strom noch nicht den kompletten Heizungsbedarf eines Hauses decken. Das heißt, Sie müssen die zusätzlich benötigte Energie aus dem Netz beziehen.

Ein hoher Dämmwert ist für die Installation einer Elektroheizung unerlässlich.
Ein hoher Dämmwert ist für die Installation einer Elektroheizung unerlässlich. (Quelle: iStock schulzfoto )

Vorteile und Nachteile der Elektroheizung

Ein großer Vorteil der Elektroheizung: Die einfache Installation.
Ein großer Vorteil der Elektroheizung: Die einfache Installation. (Quelle: iStock :Evgen_Prozhyrko)

Eine elektrische Heizung ist wohl selten die erste Wahl bei der Entscheidung für eine Heiztechnik im Eigenheim. Als zusätzliche Wärmequelle oder in selten genutzten Räumen kann aber auch das Heizen mit Strom sinnvoll sein.

Diese Argumente sprechen für das Heizen mit Strom:

  • Elektroheizungen haben niedrige Anschaffungskosten. Passende Geräte kosten wenige hundert Euro, Kleingeräte sogar weniger.
  • Elektrische Heizungen gibt es als Mitnahmegeräte in Baumärkten und Fachgeschäften. In einem Notfall, wie z. B. einem Heizungsausfall im Winter, ist dies sehr hilfreich.
  • Die Stromheizung benötigt keinen Schornstein, wird nicht vom Schornsteinfeger überprüft und ist praktisch wartungsfrei.
  • Die Installation ist denkbar einfach: Ein Stromkabel reicht.
  • Die Elektroheizung benötigt keinen eigenen Raum oder Heizungskeller.
  • Eine Heizung mit Strom ist sauber, es entstehen weder Abgase noch Staub oder Ruß im Haus.
  • Die Brandgefahr ist bei modernen Geräten gering.
  • Es ist keine Brennstoffbevorratung notwendig.
 
Dies sind die Nachteile, wenn Sie mit Strom heizen:
  • Wird die Elektroheizung dauerhaft mit (Öko-)Strom aus dem Netz versorgt, sind die Heizkosten deutlich höher als beim Heizen mit Öl, Gas oder alternativen Heizsystemen.
  • Die Energieausbeute einer Heizung mit Strom ist gering.
  • Wird die elektrische Heizung mit fossil erzeugtem Strom betrieben, ist die Umweltbelastung höher als bei anderen Heizungssystemen.
  • Durch die Luftbewegung bei Konvektion, ist eine höhere Temperatur zur Erzielung von ausreichender Behaglichkeit nötig. Der Luftzug kann als unangenehm empfunden werden. Zusätzlich sorgt die Konvektion für eine höhere Staubbelastung.

Fazit: Die E-Heizung ist praktisch und günstig in der Anschaffung, hat aber schlechte Wirkungsgrade und somit hohe Betriebskosten.
 

    

Tipps zum Strom sparen mit Elektroheizungen

  • Nutzen Sie Elektroheizungen als Ergänzung zur bestehenden Heizungsanlage.
  • Heizen Sie nur gezielt, zeitlich begrenzt und bei Bedarf elektrisch zu.
  • Setzen Sie Infrarotheizungen in Räumen ein, die nicht ganztägig beheizt werden müssen (zum Beispiel im Bad).
  • Nutzen Sie im besten Fall selbst erzeugten Strom und einen Stromspeicher.
  • Setzen Sie Elektroheizungen nur in gut isolierten Gebäuden ein.

    

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