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Ölheizung austauschen: Fristen, Kosten, Förderung

  • Ölheizung tauschen: Pflichten und Möglichkeiten
  • Alternative Heizungsanlagen: Kosten und Nutzen
  • Förderoptionen: Das gibt der Staat dazu

Hohe CO2-Emissionen, stark steigende Brennstoffkosten, absehbar wachsende CO2-Abgabe, große Abhängigkeit von Energieimporten – vieles spricht dafür, dass Hauseigentümer ihre Ölheizung austauschen. Dafür gibt es zahlreiche Alternativen und Fördermittel. Hier erfahren Sie, welche das sind.

    

Ölheizung austauschen lohnt sich doppelt!

Nach Angaben des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks waren im Jahr 2021 rund 5,2 Millionen Ölheizungen deutschlandweit in Betrieb. Etwa jede zweite dieser Heizungen ist mehr als 20 Jahre alt. Alte Ölheizungen gelten als Umweltsünder. Denn die fossilen Brennstoffe wachsen nicht nach. Zudem verursacht ihre Verbrennung erhebliche CO2-Emissionen: Ein Heizölkessel produziert 266 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Heizleistung, ein Erdgaskessel 201 Gramm CO2 pro Kilowattstunde.

Bei umweltfreundlicheren Alternativen, wie zum Beispiel der Holzpelletheizung, sind es nur 36 Gramm CO2 pro Kilowattstunde. Und eine Wärmepumpe setzt nahezu kein CO2 frei. Auf das Konto der Wohnraumheizung gehen mehr als zwei Drittel der CO2-Emissionen im Haushalt. Entsprechend hoch ist das Einsparpotenzial durch den Austausch der Ölheizung.

Der Heizungstausch zugunsten alternativer Heizsysteme zahlt sich jedoch nicht nur für die Umwelt aus – auch Ihr Geldbeutel profitiert davon langfristig:

  • Seit dem Krieg in der Ukraine sind die Verbraucherpreise für Heizöl und Erdgas dramatisch gestiegen. Ein Ende der Preisspirale ist derzeit nicht absehbar.
  • Da seit 2021 der CO2-Ausstoß von fossilen Brennstoffen kompensiert werden muss, wird der Öl- und Gaspreis in den Folgejahren kontinuierlich steigen. Denn die von der Bundesregierung eingeführte CO2-Abgabe wird bis 2025 schrittweise anwachsen: Für 2022 und 2023 gilt ein Preis von 30 Euro pro Tonne CO2, die beim Verbrennen von Heiz- und Kraftstoffen ausgestoßen wird, in 2024 müssen Verbraucher 35 Euro pro Tonnen zahlen und in 2025 sind es gar 45 Euro.
  • Durch den Umstieg auf erneuerbare Energien senken Sie Ihre Verbrauchskosten.
  • Staatliche Fördermöglichkeiten für die neue Heizung entlasten Sie beim Heizungstausch.

Expertentipp: CO2-Preis – so viel zahlen Sie mehr

 

Verbraucher, die ihre Ölheizung nicht austauschen, müssen sich auf höhere Kosten einstellen. Gleiches gilt auch für Wohneigentümer mit Gasheizungen.    

Was bedeutet der CO2-Preis für einen Haushalt mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern und einer Ölheizung (rund 7 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr)? Schwäbisch Hall-Modernisierungsexperte Thomas Billmann hat Folgendes berechnet: Auf das ganze Jahr gesehen, entstehen Mehrkosten von knapp 180 Euro. 2025 sind es schon etwa 390 Euro zusätzlich gegenüber 2020. Dadurch erhöhen sich die Heizkosten für diesen Haushalt bis 2025 um insgesamt ca. 1.350 Euro.
Bei einer Gasheizung (rund 5,5 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr) fällt die Belastung etwas geringer aus: 2021 erhöht der CO2-Preis die Heizkosten im 150-Quadratmeter-Haus um etwa 135 Euro, 2025 um fast 300 Euro pro Jahr. In Summe sind das bis 2025 Zusatzkosten von rund 1.030 Euro.


Ölheizung austauschen: die aktuelle Gesetzeslage

Seit dem 1. November 2020 gilt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) als Nachfolger der Energieeinsparverordnung (EnEV), des Energieeinspargesetzes (EnEG) und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG). Im GEG sind zahlreiche Anforderungen an Öl- und Gasheizungen festgeschrieben:

Nach spätestens 30 Jahren müssen Sie Ihre alte Öl- oder Gasheizung durch eine moderne Anlage ersetzen. Entscheidend ist das Alter des Heizkessels. Von der Austauschpflicht gibt es mehrere Ausnahmen:

  • Sie bewohnen Ihr Ein- oder Zweifamilienhaus seit dem 1. Februar 2002 selbst.
  • Ihre Heizung hat eine Nennleistung unter 4 Kilowatt oder über 400 Kilowatt.
  • Ihr Gas- oder Ölkessel dient nur zur Warmwassererzeugung
  • Ihre Gas- oder Ölheizung wird als Einzelraumheizung genutzt

Ölheizung verboten? Das soll ab 2024 gelten

Auch nach der Novellierung des GEG (Stand: April 2023) hält die Bundesregierung daran fest, dass ab dem 1.1.2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Das gilt sowohl für den Neubau als auch bei Bestandsbauten, ebenso im Rahmen der Sanierungspflicht.

Bedeutet das ein Verbot von Ölheizungen? Ja und nein. Eine Ölheizung allein kann die 65 %-Vorgabe nicht erreichen. Beim Einbau einer neuen Heizung erlaubt die GEG-Novelle aber Hybridheizungen, das heißt die Kombination einer Ölheizung mit einer Wärmepumpe. Voraussetzung ist, dass die Wärmepumpe vorrangig betrieben wird und bestimmte technische Mindestanforderungen erfüllt. Das sind, wie gesagt, die Bedingungen beim Neueinbau.

Bestehende Ölheizungen können auch 2024 weiter betrieben und defekte Kessel auch repariert werden. Fällt die Heizung komplett aus ("Heizungshavarie"), dann haben Eigentümer drei Jahre übergangsweise Zeit für die Installation einer neuen Heizungsanlage, die die 65 %-Vorgabe erfüllt. Dabei gäbe es unter anderem auch die Möglichkeit, erst eine neue Ölheizug einzubauen und diese dann später um eine Wärmepumpe zu erweitern. Ausgenommen von dieser Regelung sind Eigentümer, die älter als 80 Jahre alt sind. 

Ein komplettes Verbot von Ölheizungen und Gasheizungen soll dann ab 2045 gelten. Oder anders gesagt: Nur noch bis zum 31.12.2044 ist der Betrieb von fosssilen Heizungen erlaubt.
 

       

+++ Update: So wird der Heizungstausch ab 2024 gefördert +++

Außer technischen Aspekten beim Heizungstausch wurde auch die Förderung überarbeitet. Diese besteht aus vier Säulen:

1. Grundförderung beim Heizungstausch: Ab 2024 wird die Fördersystematik so angepasst, dass alle dem neuen GEG entsprechenden Heizungsoptionen mit dem gleichen Fördersatz von 30 Prozent bezuschusst werden. Bezüglich der künftig auch mit Wasserstoff betreibbaren Heizungen gilt, dass nur die zusätzlichen Kosten für die Wasserstofftauglichkeit der Anlage förderfähig sind.

2. Klimabonus: Zusätzlich zur Grundförderung soll es Zuschläge in Form von Klimaboni für folgende Fälle geben: 

  • Klimabonus 1: Eigentümer, die einkommensabhängige Sozialleistungen erhalten, bekommen zusätzlich zur Grundförderung noch einen Bonus in Höhe von 20 Prozent. Ebenfalls 20 Prozent zusätzlich erhalten Eigentümer, die ihre über 30 Jahre alten Kohleöfen oder Öl- bzw. Gas-Konstanttemperaturkessel austauschen und ihre Immobilie vor 2002 bewohnten bzw. über 80 Jahre alt sind.
  • Klimabonus 2: Wer seinen Kohleofen oder den Öl- bzw. Gas-Konstanttemperaturkessel fünf Jahre vor der gesetzlich vorgeschriebenen Austauschpflicht erneuert, erhält den Klimabonus 2 in Höhe von zehn Prozent. Erfolgt der Austausch dagegen erst nach der Austauschpflicht, gibt es den Bonus nur, wenn der Erneuerbare-Energien-Anteil der neuen Heizung bei mindestens 70 Prozent liegt.
  • Klimabonus 3: Geht ein Kohleofen oder ein Öl- bzw. Gaskessel (gleich welcher Art), der jünger als 30 Jahre alt ist, irreparabel kaputt ("Havarie"), gibt es bei Austausch einen Bonus von 10 Prozent zusätzlich zur Grundförderung. Allerdings nur dann, wenn die Umsetzung der 65-EE-Pflicht innerhalb von einem Jahr (anstatt der maximal möglichen drei Jahre) erfolgt.

3. Kreditförderung: Ergänzend zu Grundförderung und Boni sind Förderkredite für den Heizungstausch geplant. Die Förderung ist dann als im Kredit integrierter Tilgungszuschuss vorgesehen.

4. Steuerliche Abschreibung: Eigentümer, die ihr Wohneigentum selbst nutzen, können 20 Prozent ihrer Investitionskosten direkt von der Einkommensteuerlast abziehen. Derzeit wird noch über Erweiterungsoptionen der steuerlichen Förderung beraten.

Hier finden Sie die Details zum neuen Förderkonzept

 

    

Alternative Heizsysteme: Der Podcast zum Thema

    

Ölheizung austauschen: Austauschprämie und Fördergelder

Wenn Sie Ihre noch funktionsfähige fossile Heizung ersetzen, bevor ein Heizungstausch Pflicht wird, können Sie von der Austauschprämie des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) profitieren. Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen:

  • Erhalte ich eine Förderung vom Staat, wenn ich meine Ölheizung austausche?  
    Tauschen Sie Ihre funktionsfähige Ölheizung oder Ihre funktionsfähige, mindestens 20 Jahre alte Gasheizung gegen ein klimafreundliches Heizsystem ohne fossile Brennstoffe aus – wie Biomasseanlage, Holzpelletheizung oder Wärmepumpe – gibt es dafür eine Austauschprämie vom Staat in Höhe von zehn Prozent. Diesen Bonus erhalten Sie dann zusätzlich zur Förderung Ihrer neuen Heizung (siehe nächster Punkt). Er wird als Zuschuss ausgezahlt.
  • Welche weiteren Förderungen gibt es beim Heizungstausch?
    Der Staat unterstützt den nachträglichen Einbau von umweltfreundlichen Heizsystemen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) durch Zuschüsse zwischen zehn und 30 Prozent. Förderfähig sind Kosten von maximal 60.000 Euro pro Haus beziehungsweise Wohnung. Auch diese Zuschüsse werden über das BAFA abgewickelt. Der Basisfördersatz ist unabhängig davon, welches alte System die neue Anlage ersetzt. Entscheidend ist die Bauweise der neuen Anlage. Der Austauschbonus kommt dann noch oben drauf. Für den Einbau von fossilen Heizungen gibt es keine Förderung, genauso wenig für Hybridheizungen, in denen ein Teil der Energie aus fossilen Brennstoffen erzeugt wird. 
  • Hier die seit dem 01.01.2023 gültigen Fördersätze für den Heizungstausch:
Heizungssystem Basis-Fördersatz Austausch Öl-/Gasheizung Wärmequelle
(Ab)Wasser, Erdreich, natürliche Kältemittel
maximaler Fördersatz
Biomasseheizung
(Pellets, Holzhackschnitzel etc.)
10 Prozent 10 Prozent   20 Prozent
Solarthermieanlage 25 Prozent 10 Prozent   35 Prozent
Wärmepumpe 25 Prozent 10 Prozent 5 Prozent 40 Prozent
Brennstoffzellenheizung 25 Prozent 10 Prozent   35 Prozent
Innovative Heizungstechnik
25 Prozent 10 Prozent   35 Prozent
Wärmenetzanschluss 30 Prozent 10 Prozent   40 Prozent
  • Gibt es weitere Bedingungen beim Heizungstausch?
    Die Förderung beim Heizungstausch wurde zum 01.01.2023 geändert und gilt teilweise nur unter bestimmten technischen Voraussetzungen. So muss die neue Wärmepumpe zum Beispiel eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 2,7 erreichen. Und Biomasseheizungen (in der Regel Holzheizungen) werden nur noch in Kombination mit einer Wärmepumpe oder einer Solarthermieanlage gefördert. Einzelheiten dazu finden Sie in diesem Artikel: BAFA-Förderung für die neue Heizung.
  • Gibt es außer den Zuschüssen noch weitere Förderformate für den Austausch der Ölheizung?
    Bis August 2022 konnten Eigentümer zu vergleichbaren Konditionen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Kredit mit Tilgungszuschuss nutzen. Dieses Programm wurde beendet. Anstatt der BAFA-Förderung können Sie jedoch auch 20 Prozent der Ausgaben für die gesamte Heizungserneuerung inklusive Austausch der Ölheizung steuerlich geltend machen. Der Maximalbetrag liegt bei 40.000 Euro. Er wird über einen Zeitraum von drei Jahren von der Einkommensteuer abgezogen.
  • Wann und wo muss ich den Antrag für die Heizungsförderung stellen?
    Wenn Sie Zuschüsse erhalten wollen, ist wichtig: Bevor man loslegt, muss der Antrag auf Förderung online bei der BAFA gestellt werden. Hierfür ist ein Kostenvoranschlag erforderlich. Die Summe der im Antrag angegebenen Kosten ist Basis für die maximale Fördersumme. Sie kann später nicht nach oben korrigiert werden. Bei der steuerlichen Förderung sieht es anders aus: Sie machen die Ausgaben nachträglich in der Steuererklärung des Jahres, in dem der Einbau fertiggestellt wurde, und in den beiden Folgejahren geltend. Als Beleg müssen Sie eine Fachunternehmererklärung vorweisen.
  • Innerhalb welchen Zeitraums nach Antragstellung beim BAFA muss ich die Ölheizung austauschen?
    Sind alle Voraussetzungen erfüllt, erhält man einen Zuwendungsbescheid. Dann bleiben neun Monate Zeit, das neue Heizsystem in Betrieb zu nehmen. Spätestens einen Monat nach Ablauf dieses Zeitraums, also nach zehn Monaten, muss ein Verwendungsnachweis (Rechnung, Fachunternehmererklärung) eingereicht werden. Nach Prüfung durch das BAFA wird der Zuschuss ausbezahlt.
  • Soll ich bei der Heizungswahl einen Experten zu Rate ziehen?
    Wer sich über Vorteile und Nachteile der Heizungssysteme nicht genau im Klaren ist, sollte sich immer Rat beim Energieberater oder einem örtlichen Heizungsbauer, der mit unterschiedlichen System Erfahrung hat, holen.

Ölheizung ersetzen: Kosten und Finanzierung

Sie möchten Ihre alte Ölheizung ersetzen durch ein klimafreundliches Heizsystem? Die Kosten für eine neue Heizung können schnell im fünfstelligen Bereich liegen. Im Idealfall können Sie dabei 40 Prozent der Kosten durch die BAFA-Förderung einsparen. Hinzukommt, dass Ihre jährlichen Ausgaben sinken werden – und der Wert Ihrer Immobilie steigt.

Gerne unterstützt Sie auch Ihr Heimatexperte vor Ort, wenn Sie Fragen zur BAFA-Förderung haben. Zudem kann er Ihnen für Ihren geplanten Heizungstausch gleich ein konkretes Finanzierungsangebot erstellen. Mit einem Modernisierungskredit profitieren Sie bei der Finanzierung der energetischen Maßnahmen von besonders günstigen Zinsen. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin. Im Beratungsgespräch können Sie dann alles in Ruhe besprechen.

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Ölheizung austauschen: alternative Heizsysteme

Heizen ohne Öl: Hier eine Übersicht der Heizungen, die mit regenerativen Energien arbeiten. Im Anschluss gehen wir ausführlich auf jeden Heizungstyp ein:


Ölheizung austauschen durch Solarthermie

Solarmodul
Das Energiekraftwerk auf dem Dach – die Sonne gibt’s kostenlos. Und: Solarthermie eignet sich gut fürs Nachrüsten beim Altbau. (Quelle: is:KangeStudio)

Bei der Solarthermie wird Sonnenlicht in Wärme umgewandelt – zur Trinkwassererwärmung oder auch zusätzlich zur Unterstützung der Heizung. Im Durchschnitt sprechen Experten von bis zu 1.050 Kilowattstunden pro Quadratmeter Sonnenenergie im Jahr. Eine gute Alternative, wenn Sie Ihre alte Öl- oder Gasheizung austauschen wollen und zumindest einen Teil des Bedarfs klimafreundlich decken möchten.

Was Sie hierfür brauchen? Solarkollektoren auf dem Dach, am besten nach Süden ausgerichtet in einer Dachneigung von 45 Grad, und einen Solarspeicher. 

Der Haken ist: Eine Solarthermieanlage alleine kann den Heizwärmebedarf im sonnenarmen Winter nicht decken, sie braucht also eine weitere Heizung zur Unterstützung. Das kann ein Pelletkessel oder eine Wärmepumpe sein. Auch eine fossile Heizung kommt in Frage. Dann gibt es allerdings keine Fördermittel.

Vorteile einer Solarthermieanlage

  • Sie erhalten bis zu 365 Tage im Jahr Energie kostenlos.
  • In den Sommermonaten können Sie Ihren Warmwasserbedarf komplett decken.
  • Dieses System ist besonders umweltfreundlich.

Anschaffungskosten einer Solarthermieanlage

  • Die Kosten sind abhängig von der Wahl der Kollektoren und dem Energieverbrauch. Für eine Anlage zur Trinkwassererwärmung mit Flachkollektoren müssen Sie mindestens 6.000 Euro einkalkulieren. Soll die Solarthermieanlage zusätzlich die Heizung unterstützen, liegen die Kosten bei rund 10.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für das zweite Heizungssystem.

Förderung für die Solarthermieanlage

  • Der Basis-Fördersatz für Solarthermieanlagen beträgt 25 Prozent.

Ölheizung austauschen durch Biomasse

Was versteht man unter Biomasse beim Heizen? Hier wird vor allem mit pflanzlichen, nachwachsenden (Roh-) Stoffen Wärme erzeugt: zum Beispiel mit Pellets, Holzscheiten, Hackschnitzel, Holzrinde oder organischen Abfällen. Geringe Emissionen bei hohem Wirkungsgrad – eine sehr gute Alternative, wer im Altbau die Ölheizung austauschen will. 

Kleiner Nachteil: Die Pellet-Heizanlage selbst ist zwar nicht größer als die Ölheizung, Sie benötigen aber ausreichend Lagerplatz für die Pellets im Gebäude oder direkt daneben. Und: Fossile Brennstoffe werden auch immer teurer. Denn je stärker das Umweltbewusstsein, desto mehr steigt die Nachfrage nach regenerativen Stoffen.

Burning Wood Pellets. Wood pellets are a type of wood fuel.
Fossile Brennstoffe werden immer teurer. Und: Je stärker das Umweltbewusstsein, desto mehr steigt die Nachfrage nach regenerativen Stoffen. (Quelle: tdx-istock-stocksnapper)

         

Vorteile der Pelletheizung

  • Die Pelletheizung ist auf einen sauberen, effizienten sowie meist automatischen Betrieb ausgelegt. Holz als heimischer Brennstoff ist nachwachsend und unterliegt keinen so großen Preisschwankungen wie leichtes Heizöl oder Erdgas.
  • Beim Wechsel von Öl oder Gas auf Pellets lassen sich mehr mehr als 86 Prozent an CO2-Emissionen einsparen. 
  • Eine Pelletheizung kann als Soloheizung die Öleizung ersetzen. Sie braucht kein unterstützendes Heizsystem.

Anschaffungskosten einer Pelletheizung

  • Die Anschaffungskosten beim Heizungstausch sind mit mehr als 30.000 Euro relativ hoch. Dafür setzt man als Verbraucher auf ein äußerst umweltfreundliches Heizsystem.

Förderung einer Pelletheizung

  • Die Basisförderung beträgt 10 Prozent. Die Förderung ist seit dem 01.01.2023 allerdings an die Kombination mit einer Wärmepumpe oder einer Solarthermie-Anlage gekoppelt.

Ölheizung gegen eine Wärmepumpe austauschen

Wärmepumpe vor Hauswand
Wärmepumpe: Bei Neubauten häufig eingebaut, aber auch für die Modernisierung einer bestehenden Immobilie eine geeignete, umweltfreundliche Wahl. (Quelle: iStock_KangeStudio)

Wärmepumpen sind im Neubau mittlerweile Standard, aber auch für die Modernisierung einer bestehenden Immobilie eine geeignete, umweltfreundliche Wahl. Wärmepumpen nutzen die kostenfreie Energie der Umwelt – Grundwasser, Luft oder Erdwärme. Immer mehr Modernisierer setzen auf dieses System, um zum Beispiel die alte Ölheizung auszutauschen.

Die Wärmepumpe braucht Strom – konsequenterweise Ökostrom. Sie arbeitet dann sparsam, wenn der Temperaturunterschied zwischen der Wärmequelle und der sogenannten Vorlauftemperatur (also der Temperatur, mit der das Heizwasser zum Heizkörper fließt)  nicht zu groß wird. Deshalb ist eine Erdwärmepumpe effizienter als eine Luftwärmepumpe.

Hilfreich ist immer die Einstellung einer möglichst niedrigen Vorlauftemperatur. Am besten wird sie deshalb mit großflächigen Heizkörpern wie einer Fußbodenheizung betrieben.

         

Vorteile der Wärmepumpe

  • Gut geplante und eingeregelte Wärmepumpen sind effizient und günstig im laufenden Betrieb.
  • Grundsätzlich steht die Umweltwärme völlig CO2-frei zur Verfügung. Die Emission einer Wärmepumpe hängt davon ab, welche Stromversorgung für den Antrieb gewählt wird: Bei "grünem Strom" ist sie sehr gering, erzeugt man den Strom mit einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Grundstück selbst, geht der CO2-Ausstoß sogar praktisch gegen Null.
  • Für Wärmepumpen alleine oder in Hybridsystemen gibt es vergleichsweise hohe Fördermittel.

Anschaffungskosten für die Wärmepumpe

  • Je nach Wärmequelle variieren die Kosten für eine neue Heizung. Die Installation einer Luft-Wasser-Pumpe z. B. kostet ca. 24.000 Euro.

Förderung für die Wärmepumpe

  • Der Basis-Fördersatz für eine Wärmepumpe beträgt 25 Prozent. Die Förderung erhöht sich um um weitere 5 Prozent, wenn als Wärmequelle Wasser, Abwasser oder das Erdreich erschlossen wird.

Tipp: Die Wärmepumpe muss genau zum Gebäudetyp passen, insbesondere beim Altbau. Also auf jeden Fall den Fachmann fragen.


Ölheizung austauschen gegen eine Hybridheizung

Die Hybridheizung kombiniert verschiedene Systeme für erneuerbare Energien – wie Solar, Biomasse oder Wärmepumpe – entweder miteinander oder mit einem fossilen System. Eine solche Kombination ist vor allem dann eine Überlegung wert, wenn eine EE-Heizung alleine nicht ausreicht, um das ganze Jahr über verlässlich den Energiebedarf zu decken. Das ist vor allem bei einer Solarthermieanlage oder auch bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe der Fall.

Die Koppelung erfolgt über eine gemeinsame Steuerungs- und Regelungstechnik. Zentrales Element ist ein Warmwasser- oder Pufferspeicher, der über längere Zeit die gewonnene Energie „horten“ kann.

Hybridheizung
Sie wollen Ihre alte Ölheizung ersetzen? Mit der Hybridheizung vermeiden Sie Versorgungs-Engpässe. Sie sorgt für gleichbleibende Wärme und permanent heißes Wasser. (Quelle: Alexxxey_shutterstock)

        

Vorteile der Hybridheizung

  • Die "Basiswärme" wird durch regenerative Energie getragen. Für Spitzenlasten springt, wenn nötig, die zweite Heizungskomponente ein. Für die Spitzenlast kommt auch eine Pelletheizung in Frage, beispielsweise in Kombination mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe oder einer Solarthermieanlage

Anschaffungskosten für eine Hybridheizung

  • Die Investitionskosten sind bei einer Hybridheizung immer höher als bei einer einfachen Heizung. Sie hängen stark von den beiden Komponenten ab. Wenn Sie Ihre Ölheizung austauschen, müssen Sie bei einer Pelletheizung plus Solarthermie für Warmwasser und Heizungsunterstützung mit rund 40.000 Euro rechnen. In vielen Fällen ist eine spannende Alternative, eine einfache Heizung einzubauen, das gesparte Geld in zusätzliche Dämmung zu investieren und damit die Betriebskosten zu reduzieren.

Förderung für die Hybridheizung

  • Für die Kombination einer EE-Heizung mit einer fossilen Heizung gibt es keine Fördermittel. Auch für Hybridheizungen, die zwei EE-Komponenten kombinieren, wurde die Förderung zum 01.01.2023 eingestellt. Die einzige noch förderfähige Hybridlösung ist die Biomasseheizung. Denn hier ist die Kombination mit einer Wärmepumpe oder Solarthermie-Anlage zwingend vorgeschrieben.

         

Gute Beratung ist unverzichtbar

Behalten Sie bei der Finanzierung eines alternativen Heizsystems alle Schritte im Blick. Ob Sie eine neue Pelletheizung oder eine energetische Dachsanierung finanzieren möchten – unsere Heimatexperten vor Ort sind jederzeit für Sie da, wenn Sie offene Fragen haben. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin und profitieren Sie von unserer umfassenden Beratung.


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