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CO2-Steuer 2026: So teuer wird Heizen mit Gas oder Öl

Durch die CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe wird Heizen mit Öl und Gas jährlich immer teurer. Diese Kosten kommen auf Sie zu, das können Sie als Hausbesitzer dagegen tun.
 

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Das Wichtigste in Kürze

Aktualisiert am 21.10.2025 

  • Bei der CO2-Steuer – offiziell CO2-Preis – handelt es sich um eine Abgabe auf fossile Brennstoffe.
  • Die CO2-Steuer steigt 2026 beim Gas um ca. 0,21 ct/kWh (auf 1,4 ct/kWh), beim Heizöl um rund 3,18 ct/l (auf 20,7 ct/l).
  • Holzpellets, Hackschnitzel und Wärmepumpen sind von der Steuer ausgenommen.

Was ist die CO2-Steuer?

Die CO2-Steuer heißt offiziell CO2-Preis. Dabei handelt es sich um eine Abgabe auf fossile Brennstoffe. Die Abgabe verteuert diese fossilen Brennstoffe und soll so einen Anreiz zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und zur Nutzung klimafreundlicherer Alternativen schaffen.

Die CO2-Steuer wird auf folgende Brennstoffe erhoben:

  • Benzin (auch Flugbenzin)
  • Diesel & Heizöl
  • Erdgas & Flüssiggas
  • Biogas (außer nachhaltig produziertem Biogas)
  • Kohle zum Heizen
  • Abfall in Heizkraftwerken

Holzpellets, Hackschnitzel und Wärmepumpen sind von der Steuer ausgenommen.

Hausbesitzer, die mit fossilen Brennstoffen wie Gas oder Öl heizen, müssen aufgrund der CO2-Steuer in 2026 und den folgenden Jahren mit stetig steigenden Brennstoffkosten rechnen.


Wie hoch ist die CO2-Steuer?

Mit Einführung im Januar 2021 wurde die CO2-Steuer zunächst auf 25 Euro pro Tonne festgelegt. 2026 liegt der Preis bei bis zu 65 Euro pro Tonne.

2027 wird die Preisbindung aufgehoben. Statt eines festen CO2-Preises wird auf einer Börse ausgehandelt, wie viel es dann kostet, eine Tonne Kohlendioxid auszustoßen.

Der in der Grafik angegebene Wert von 120 Euro/Tonne im Jahr 2027 ist fiktiv, aber nicht unrealistisch.

So schätzt das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität zu Köln (EWI) den CO2-Preis im Jahr 2030 auf rund 151 Euro pro Tonne.


Wie hoch fallen die CO2-Mehrkosten bei einer Gas- und einer Ölheizung künftig aus?

Was der CO2-Preis pro Tonne konkret für Besitzer von Gas- und Ölheizungen bedeutet, lässt sich nachfolgenden Tabellen entnehmen. Das Portal finanztip.de gibt die Zusatzkosten durch die CO2-Steuer wie folgt an:

Tabelle: Zusatzkosten für Gasheizungen durch die CO2-Steuer

2026 werden die Mehrkosten bei Gasheizungen bei rund 1,4 Cent/kWh liegen. Bei einem Jahresverbrauch von 6.000 Kilowattstunden ergibt das Zusatzkosten von rund 84 Euro.

Jahr CO2-Preis CO2-Kosten für Gas1 CO2-Kosten / Jahresverbrauch von 6.000 kWh CO2-Kosten / Jahresverbrauch von 20.000 kWh
2025 55 €/Tonne 1,19 ct/kWh 71 € 237 €
2026 max. 65 €/Tonne2 1,40 ct/kWh 84 € 281 €
2027 120 €/Tonne3 2,59 ct/kWh 155 € 518 €
  • Fußnoten

    Quelle: finanztip.de
    1) Bruttopreise inkl. MwSt.
    2) Preiskorridor liegt 2026 zwischen 55 und 65 Euro/Tonne
    3) geschätzter Wert, tatsächlicher CO2-Preis kann abweichen

 

Tabelle: Zusatzkosten für Ölheizungen durch die CO2-Steuer

Besitzer von Ölheizungen müssen 2026 durch die CO2-Steuer mit Mehrkosten von rund 20,7 Cent pro Liter rechnen. Bei einem Verbrauch von 600 Litern entstehen so Zusatzkosten von rund 124 Euro.

Jahr CO2-Preis CO2-Kosten für Öl1 CO2-Kosten / Jahresverbrauch von 600 Liter CO2-Kosten / Jahresverbrauch von 2.000 Liter
2025 55 €/Tonne 17,52 ct/Liter 105 € 350 €
2026 max. 65 €/Tonne2 20,70 ct/Liter 124 € 414 €
2027 120 €/Tonne3 38,22 ct/Liter 229 € 764 €
  • Fußnoten

    Quelle: finanztip.de
    1) Bruttopreise inkl. MwSt.
    2) Preiskorridor liegt 2026 zwischen 55 und 65 Euro/Tonne
    3) geschätzter Wert, tatsächlicher CO2-Preis kann abweichen

Wie vermeide ich als Hausbesitzer steigende Kosten durch die CO2-Steuer?

  • Energetische Sanierung
    Maßnahmen wie Dach- und Fassadendämmung, neue Fenster oder eine moderne Heizung (z. B. Wärmepumpe) senken den Energieverbrauch und damit die CO2-Steuer. Staatliche Förderprogramme unterstützen diese Investitionen.
    Mehr dazu unter Energetische Sanierung: So viel Förderung gibt's vom Staat.
  • Umstieg auf erneuerbare Energien
    Solarthermie, Pelletheizungen oder Wärmepumpen vermeiden die CO2-Steuer komplett, da sie nicht auf fossile Brennstoffe erhoben wird. Besonders effizient: Wärmepumpe + Photovoltaik.
  • Energieverbrauch reduzieren
    Effizient heizen, Stoßlüften und Thermostatventile nutzen – einfache Maßnahmen senken den Verbrauch. Tipp: Gibt Ihr Gasanbieter den CO2-Preis an Sie weiter, haben Sie laut § 41 Abs. 5 EnWG ein Sonderkündigungsrecht.
CO2-Steuer: rauchender Schornstein
Die energetische Sanierung des Hauses ist die effektivste Methode, die Heizkosten und damit auch die CO2-Steuer zu senken. (Quelle: stock.adobe.com/AlexGo)

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CO2-Steuer: Fragen & Antworten

Die CO2-Steuer wird von Unternehmen gezahlt, die fossile Brennstoffe wie Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel in Verkehr bringen. Diese Kosten geben sie an die Endverbraucher weiter, wodurch fossile Energieträger teurer werden.

Grundlage dafür ist das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG), das seit dem 1. Januar 2021 Unternehmen verpflichtet, Emissionsrechte in Form von Zertifikaten zu erwerben.

Die Einnahmen aus der CO2-Steuer fließen in den Energie- und Klimafonds und werden für folgende Zwecke genutzt:

  1. Förderung der Energiewende: Unterstützung von Programmen für Gebäudesanierung, erneuerbare Energien und energieeffiziente Technologien.
  2. Entlastung der Bürger: Finanzierung der EEG-Umlage, wodurch Stromkunden entlastet werden (ca. 130 Euro pro Jahr für einen Durchschnittshaushalt).
  3. Forschung und Innovation: Entwicklung klimafreundlicher Technologien.
  4. Strukturwandel: Investitionen in Arbeitsplätze und Infrastruktur in ehemaligen Kohlerevieren.

Die Mittelverwendung wird jährlich im Bundeshaushalt festgelegt und vollständig in Klimaschutz und Bürgerentlastung investiert.

Die CO2-Steuer wird anhand des CO2-Ausstoßes bei der Verbrennung des fossilen Brennstoffes berechnet. Für jeden fossilen Brennstoff ist dafür ein spezifischer CO2-Emissionsfaktor festgelegt. Dieser gibt an, wie viel CO2 bei der Verbrennung einer bestimmten Menge des Brennstoffs freigesetzt wird.

Der CO2-Emissionsfaktor wird mit der Menge des verbrannten Brennstoffs multipliziert. Das Ergebnis ist die Menge des CO2-Ausstoßes in Tonnen. Die CO2-Menge in Tonnen wird dann mit dem aktuellen CO2-Preis pro Tonne multipliziert. 

Ein Beispiel: Für Erdgas ist ein CO2-Emissionsfaktor von 0,201 kg CO2 pro kWh festgelegt. Das bedeutet, bei der Verbrennung von 1 kWh Erdgas werden 0,201 kg bzw. 0,000201 Tonnen CO2 freigesetzt. 2026 beträgt die CO2-Steuer maximal 65 Euro pro Tonne CO2.

Das ergibt folgende Rechnung:

  • CO2-Ausstoß Erdgas: 0,000201 Tonnen
  • CO2-Steuer: 0,000201 Tonnen x 65 Euro/Tonne = 0,013065 Euro. Dazu kommt noch die Mehrwertsteuer in Höhe von 7 Prozent.

Somit fallen 2026 rund 1,4 Cent CO2-Steuer pro Kilowattstunde Erdgas an. Bezogen auf einen Jahresverbrauch von 20.000 kWh Erdgas heißt das:

  • CO2-Ausstoß: 20.000 kWh x 1,4 Cent/kWh = 280 Euro

Die CO2-Steuer für 20.000 kWh Erdgas könnte 2026 rund 280 Euro betragen und wird vom Gasversorger auf die Endverbraucherrechnung aufgeschlagen.

Seit dem 01.01.2023 müssen auch Mieter, die mit Öl oder Gas heizen, anteilig die CO2-Steuer zahlen. Das "Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetz" regelt, dass auch Vermieter je nach Effizienz des Gebäudes bis zu 95 Prozent der CO2-Kosten tragen müssen.

Je schlechter die Dämmung und je höher der Energieverbrauch, desto mehr zahlt der Vermieter. Bei Zentralheizungen wird der Vermieteranteil automatisch in der Nebenkostenabrechnung berücksichtigt.

Bei direktem Vertrag mit einem Energieversorger (z. B. Gasetagenheizung) müssen Mieter den Vermieteranteil selbst einfordern. Ein Online-Rechner der Bundesregierung hilft bei der Berechnung.

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