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Heizen mit Holz: Alternative zu fossilen Energieträgern

Was Sie bei Holzheizungen beachten sollten, welche Kosten auf Sie zukommen und welche Förderungen es gibt, erfahren Sie hier.
 

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Das Wichtigste in Kürze

Aktualisiert am 04.12.2025

  • Holzheizungen kommen als Einzelraumfeuerstätte, als Zentralheizung oder als Teil eines Hybrid-Systems zum Einsatz.
  • Die Anschaffungskosten sind stark abhängig von der Art der Heizung und bewegen sich etwa zwischen 2.000 und 35.000 Euro.
  • Für Holzheizungen – wie z. B. die Pelletheizung – gibt es unter bestimmten Auflagen Fördergelder von bis zu 23.500 Euro.

Ist es sinnvoll, mit Holz zu heizen?

Was spricht dafür, mit Holz zu heizen, was dagegen?

Eine Holzheizung hat viele Vorteile:

  • Scheitholz, Hackschnitzel und Pellets gelten immer noch als vergleichsweise günstige Brennstoffe.
  • Das Holz stammt vorrangig aus heimischer Ernte. Die energiepolitische Abhängigkeit ist damit gering. Zudem werden Arbeitsplätze im Land geschaffen. Und die Transportwege können kurz gehalten werden.
  • Holz ist ein nachwachsender Rohstoff.
  • In der Verbrennung setzen Pellets und Co. die geringsten CO2-Emissionen frei.

Allerdings gibt es auch Nachteile zu bedenken:

  • Auch die Holzressourcen sind endlich. Jeder Baum, der abgeholzt wird, bindet kein CO2 mehr. Bis ein neuer Baum nachgewachsen ist, dauert es viele Jahre.
  • Bei der Verbrennung von Holz entstehen gesundheits- und klimaschädliche Stoffe – wie beispielsweise Feinstaub oder Methan. 
  • Die Nachfrage nach Holzheizungen und den zugehörigen Brennstoffen hat erheblich zugenommen. Das hat die Anschaffungskosten erhöht und den Betriebskostenvorteil verringert.
  • Wer eine Holzheizung nutzen möchte, braucht einen ausreichend großen Lagerraum.

Welche Arten von Holzheizungen gibt es? 

Vom Kamin über den Kaminofen bis hin zur Holz-Zentralheizung gibt es viele Möglichkeiten, mit Holz zu heizen. Hier die gängigsten Methoden:

Akkordeon öffnen/schließen Kaminofen

Ein in Serie gefertigter Kaminofen ist eine sogenannte Einzelraumfeuerstätte. Mit seiner metallischen Grundkonstruktion und der Verkleidung aus Stahlblech, Naturstein oder Keramik lässt sich ein Kaminofen mit wenig Aufwand in nahezu jedem Haus mit einem geeigneten Schornstein aufstellen und einbauen.

Ein Kaminofen wird üblicherweise mit Stückholz oder Holzbriketts, seltener mit Pellets beheizt und sorgt vorrangig in dem Raum, wo er steht, für wohlige Wärme. Vor dem Kauf sollten Sie den Schornsteinfeger um Rat fragen, welche Anforderungen das Gerat erfüllen muss, welche Heizleistung sinnvoll ist und welche Anpassungen eventuell im Raum vorgenommen werden müssen. 

Neben Kaminöfen zählen auch Kachelöfen und Heizkamine zu den Einzelraumfeuerstätten. Sie sind jedoch deutlich weniger verbreitet. 

Heizen mit Holz: brennender Kaminofen im Wohnzimmer
Ein moderner Kaminofen bietet nicht nur effektive Wärme, sondern auch eine ganze Menge an Wohnkomfort. (Quelle: Liane Kapitzki - stock.adobe.com)

Ein klassischer Kaminofen erwärmt vorrangig den Aufstellraum. Der Großteil der Energie geht jedoch durch den Schornstein verloren. Kaminöfen mit einem wasserführenden Einsatz – auch Wassertasche oder Wasserregister genannt – nutzen diese Abwärme. Dazu wird der Kaminofen an das bestehende Zentralheizungssystem – in der Regel eine Gas- oder Ölheizung – angeschlossen. Über den unsichtbar im Brennraum integrierten Wärmetauscher überträgt der Kaminofen die Energie direkt auf das Heizungswasser, das durch die Anlage strömt. Die Zentralheizung muss also weniger arbeiten. In der Übergangszeit können Sie den Kaminofen unter Umständen als alleinige Energiequelle nutzen.

In der Regel sind wasserführende Kaminöfen mit einem Pufferspeicher ausgestattet, der die vom Ofen gelieferte Wärme speichert und bei Bedarf an die Verbrauchsstellen im Haus abgibt. Es gibt wasserführende Kaminöfen für den Betrieb mit Stückholz oder mit Pellets. Auch Sets zum Nachrüsten älterer Modelle sind erhältlich. Besonders komfortabel ist ein Pelletkaminofen mit angebundenem Vorratsbehälter und Steuerung per Fernbedienung oder Zeitschaltung. 

Heizen mit Holz: Kombikessel für Hackschnitzel und Pellets
Moderne Holzheizungen lassen sich auch kombinieren. Dieses Beispiel zeigt einen Kombikessel für Scheitholz und Pellets. (Quelle: DEPI - Deutsches Pelletinstitut)

Eine Holz-Zentralheizung eignet sich gut als alleiniger Energielieferant für Heizung und Warmwasser im Gebäude. Am Weitesten verbreitet sind vollautomatische Pelletheizungen: Gepresste Holzstäbchen werden in einem Lagerraum, einem Gewebetank oder einem unterirdischen Behälter bevorratet und über eine Förderschnecke oder ein Vakuumsaugsystem automatisch in den Pelletkessel befördert. In der Brennkammer startet ein automatischer Zündungsvorgang die Verbrennung.

Ähnlich wie Pelletheizungen funktionieren Hackschnitzelheizungen. Sie werden mit kleingehackten Holzresten betrieben. Da diese viel Platz beanspruchen, kommen Holzzentralheizungen dieser Bauweise vorrangig in landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben oder in großen Wohnanlagen zum Einsatz. Auch Scheitholzkessel sind für kleine Wohngebäude kaum eine Option: Holzscheite brauchen eine ähnlich große Lagerfläche und müssen zudem regelmäßig manuell nachgelegt werden.

Eine Pelletheizung kann auch als eine Komponente in einem Hybrid-System installiert werden. Mögliche Partner sind neben Zentralheizungen mit fossilen Brennstoffen auch Wärmepumpen und vor allem Solarthermieanlagen. Der große Vorteil der letztgenannten Kombination ist: Die Solarthermieanlage übernimmt ganzjährig den Löwenanteil der Warmwassererwärmung. Im Sommer kann die Pelletheizung pausieren. Sie wird nur in der kalten Jahreszeit zugeschaltet. Schnittstelle zwischen beiden Systemen ist ein Kombispeicher.

Seit Januar 2023 werden ausschließlich Biomasse-Hybrid-Systeme mit Solarthermieanlagen durch staatliche Fördermittel bezuschusst. 

   

Was kostet das Heizen mit Holz?

Die Anschaffungskosten für die unterschiedlichen Holzheizungen unterscheiden sich je nach Bauweise erheblich. Mit diesen Investitionskosten müssen Sie für ein durchschnittliches Einfamilienhaus rechnen:

Heizsystem Kosten
Frei stehender Kaminofen ca. 800 bis 4.000 €
Wasserführender Kaminofen ca. 3.000 bis 7.000 €
Pelletheizung ab 33.500 €
Hackschnitzelheizung ab ca. 30.000 €
Hybrid-System mit Pelletkessel und Solarthermieanlage 25.000 bis 35.000 €

Quellen: Baukosteninformationszentrum (BKI), eigene Recherchen - Stand: 12/2025

Zwar werden alle genannten Heizungssysteme mit dem Rohstoff Holz betrieben, doch der ist unterschiedlich weiterverarbeitet. Das schlägt sich in den Brennstoffkosten nieder. An diesen Kostenrahmen können Sie sich orientieren:

Brennstoff Heizwert
(Megawattstunden pro Tonne)
Brennstoffkosten
(Cent pro Kilowattstunde)
Pellets 4,9 MWh/t 6,97 ct/kWh
Hackschnitzel, Wassergehalt 20 Prozent 3,95 MWh/t 3,81 ct/kWh
Hackschnitzel, Wassergehalt 35 Prozent 3,1 MWh/t 3,21 ct/kWh
Scheitholz Buche, trocken, 25 bis 33 cm gespalten 3,86 MWh/t 9,33 ct/kWh*

Quelle: Centrales Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk e.V. - Stand: 09/2025 / *07/2025 

Wichtig: Alle Preisangaben können nur als grobe Richtschnur dienen. 

Welche Förderung bekomme ich für eine Holzheizung?

Zum 01.01.2024 wurde die Heizungsförderung komplett neu aufgestellt. Biomasseheizungen (in der Regel Pelletheizungen) sind danach anderen Heizungstypen mit erneuerbarer Energie in der Förderung gleichgestellt.
So können Antragsteller für eine Holzheizung bis zu 70 Prozent an Fördermitteln bekommen, maximal 23.500 Euro. Allerdings ist die Förderung an einige technische und zeitliche Bedingungen geknüpft.

Auch bei der Heizungsoptimierung greift Ihnen der Staat mit Fördergeldern unter die Arme. Bei der "Heizungsoptimierung zur Emissionsminderung" werden Maßnahmen zur Reduzierung der Staubemissionen für Holzheizungen mit einer Nennwärmeleistung von 4 Kilowatt oder mehr (ausgenommen Einzelraumfeuerungsanlagen) mit 50 Prozent gefördert. Alle Details dazu finden Sie in diesem Artikel: Pelletheizung-Förderung: So erhalten Sie den Zuschuss.

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Heizen mit Holz – schädlich für Umwelt und Gesundheit?

Wenn zu viel oder falsch mit Holz geheizt wird, kann das sowohl für die Umwelt als auch für unsere Gesundheit schädlich sein. Die heimischen Wälder entlasten als riesige Kohlenstoffspeicher die Umwelt. Werden die Bäume schneller und umfangreicher abgeholzt, als sie nachwachsen können, verringert das die Speicherfähigkeit der Wälder und schädigt damit das Klima.

Für die Gesundheit ist vor allem der Feinstaub problematisch. Er kann beim Einatmen bis tief in die Lunge gelangen und Bronchitis sowie die Zunahme asthmatischer Anfälle verursachen und das Herz-Kreislauf-System belasten. Feinstaub ist – genau wie einige Kohlenwasserstoffverbindungen – krebserregend. 

Die National Emission Ceilings Directive der EU schreibt vor, dass die Feinstaubemissionen bis 2030 im Vergleich zu 2005 um 43 Prozent verringert werden müssen. Auch die EU-Luftqualitätsrichtlinie wurde überarbeitet. 

Heizen mit Holz: gestapelte Holzstämme in einem Wald
Holz aus den heimischen Wäldern bindet schädlichen Kohlenstoff. (Quelle: Lilli - stock.adcobe.com)

Die Feinstaubemissionen von Pelletheizungen lassen sich durch sogenannte Partikelabscheider verringern. In vielen Anlagen – nämlich denjenigen, die bislang mit dem Innovationsbonus in der Förderung belohnt wurden – sind diese heute schon eingebaut. 

Auch Eigentümer von Kaminöfen und Holzheizungen können einen Beitrag dazu leisten, dass die Holzverbrennung in ihrer Anlage möglichst sauber und effizient erfolgt. Zum Beispiel mit qualitativ hochwertigen Brennstoffen. Für Pellets und Hackschnitzel können Sie sich an der ENplus-Zertifizierung orientieren. Zahlreiche praktische Tipps zum richtigen und sauberen Heizen mit Holz hat das Umweltbundesamt in einer Broschüre zusammen getragen. 


Wie lange darf ich noch mit Holz heizen?

Wichtig ist, dass Ihre Holzheizung die aktuellen gesetzlichen Anforderungen erfüllt. Die „Erste Verordnung zur Änderung der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen“ vom Oktober 2021 schreibt vor, dass neu errichtete Festbrennstofffeuerungen wie Pelletheizungen oder Kaminöfen an einen Schornstein angeschlossen sein müssen, dessen Austrittsöffnung soweit über das Dach hinaus ragt, dass die Emissionen von der natürlichen Luftströmung fortgetragen werden.

Für bestehende Einzelraumfeuerungsanlagen wie Kamin- und Kachelöfen wurden die Anforderungen an den Stand der Technik der Emissionsminderung angepasst. Für Feuerstätten, die nach dem 1. Januar 2015 in Betrieb gingen, wurden schärfere Grenzwerte festgeschrieben. Ältere Anlagen mussten außer Betrieb genommen oder so nachgerüstet werden, dass die Feinstaubemissionen maximal 0,15 g/m³ und die Kohlenmonoxidemissionen maximal 4 g/m³ betragen.

Heizen mit Holz: Fachhandwerker prüft den Kaminofen
Um die Grenzwerte einzuhalten, sollten sowohl Kaminöfen als auch Holz-Zentralheizungen regelmäßig gewartet werden. (Quelle: djd/ZVSHK)

Wenn Sie sich über die Grenzwerte und Nachrüstpflichten unsicher sind, dann informieren Sie sich am besten bei Ihrem Schornsteinfeger bei der nächsten Feuerstättenschau nach den derzeit gültigen Bestimmungen.


Gute Beratung ist unverzichtbar

Ob Sie einen neuen Kaminofen installieren oder gleich die komplette Heizungsanlage tauschen möchten – neben den fachlichen Fragen ist auch eine solide Finanzierung wichtig. Sprechen Sie mit einem unserer Heimatexperten, wenn Sie nach einem passenden Kredit für Ihr Vorhaben suchen. Er beantwortet gerne Ihre Fragen zu den verschiedenen Optionen und Fördermöglichkeiten und erstellt mit Ihnen gemeinsam einen Finanzierungsplan. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin und profitieren Sie von unserer individuellen Beratung.


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