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Effektiver Jahreszins: Das bedeutet der Effektivzins

  • So wird der Effektivzins berechnet
  • Warum er für den Kreditvergleich so wichtig ist
  • Rechtliche Grundlage

Wie viele Zinsen zahle ich bei einer Baufinanzierung zurück? Um das transparent zu machen, gibt es den Effektivzins. So wird er berechnet.

Das Wichtigste im Überblick

  • Mit dem effektiven Jahreszins lassen sich die Gesamtkosten einer Baufinanzierung berechnen.
  • Der Effektivzinssatz ist höher als der Sollzinssatz.
  • Der effektive Jahreszins dient der besseren Vergleichbarkeit von Kreditangeboten.

       

Definition: Was ist der Effektivzins/Effektivzinssatz?

Der Effektivzinssatz (auch effektiver Jahreszinssatz) zeigt die wahren jährlichen Gesamtkosten eines Kredits als Prozent der Darlehenssumme. Er umfasst – anders als der Nominal- oder Sollzinssatz – nämlich nicht nur die reinen Zinskosten, sondern auch die Nebenkosten, die bei einem Kredit mit anfallen.

"Zinssatz" und "Zins" werden sehr oft gleichberechtigt verwendet, obwohl sie unterschiedliche Bedeutung haben:
Der Zinssatz ist ein prozentualer Wert, der angibt, wie viel Zinsen für eine bestimmte Geldsumme (Kapital) über einen bestimmten Zeitraum (meist ein Jahr) anfallen. Der Zins ist hingegen der konkrete Geldbetrag, der als Entgelt für die Überlassung von Kapital gezahlt wird.

Da im allgemeinen Sprachgebrauch selten zwischen "Zins" und "Zinssatz" unterschieden wird, passen wir diesen Artikel entsprechend an.


Was ist der Unterschied zwischen Effektivzins und Nominalzins?

Der Nominalzins ist der reine Soll-Jahreszins, der auf die Darlehenssumme gerechnet wird.

Der Effektivzins beinhaltet zusätzlich noch weitere Kosten wie zum Beispiel Bearbeitungsgebühren oder Abschläge (Disagio), die Kosten für Lebens- oder Restschuldversicherung und gegebenenfalls Vermittlungsprovisionen.

Somit ist der Effektivzins stets höher als der Sollzins und wesentlich aussagekräftiger für Vergleiche zwischen verschiedenen Kreditangeboten.

ACHTUNG: Auch beim Effektivzins sind nicht immer alle Zusatzkosten enthalten. Bei einer Baufinanzierung kommen zum Beispiel noch die Nebenkosten beim Hauskauf (wie zum Beispiel die Notarkosten) hinzu. Auch eine eventuelle Vorfälligkeitsentschädigung oder Bereitstellungszinsen sind in der Regel beim effektiven Jahreszins nicht eingepreist.

Effektiver Jahreszins: Mann tippt in Laptop, davor eine Zinskurve und ein Hausmodell
Der Effektivzins erlaubt eine bessere Vergleichbarkeit von Kreditangeboten. (Quelle: stock.adobe.com/Antony Weerut)

So wird der Effektivzins berechnet

Grafik: Vereinfachte Berechnung des effektiven Jahreszinses

Hier zwei Rechenbeispiele mit unterschiedlichen Kreditangeboten bei einem Kredit in Höhe von 50.000, Sollzinsbindung: 4 Jahre

  • Angebot 1: Restschuldversicherung 2.000 Euro plus Bearbeitungsgebühr von 1.000 Euro = Kreditkosten von 3.000 Euro. Effektiver Jahreszins = (3.000 ÷ 50.000) × [24 ÷ (48 + 1)] × 100 = 2,93 %
  • Angebot 2: nur Restschuldversicherung von 2.000 Euro. Effektiver Jahreszins = (2.000 ÷ 50.000) × [24 ÷ (48 + 1)] × 100 = 1,95 %

ACHTUNG: Das ist eine stark vereinfachte Beispielrechnung. 

Sie wollen es genauer wissen? Und vor allem individuell auf Sie zugeschnitten? Sprechen Sie mit einem unserer Heimatexperten über Ihre individuelle Finanzierungslösung!

Effektiver Jahreszins: Fragen und Antworten

Wie ist die Berechnung des Effektivzinses geregelt?

Für die Berechnung des Effektivzinses bei Baufinanzierungen müssen Banken die Richtlinien und Vorschriften der Preisangabenverordnung (PAngV) beachten. Mit der Verordnung soll ein transparenter und vor allem vergleichbarer Effektivzins gewährleistet werden.

Allerdings erfasst die PAngV nur einige, aber eben nicht alle denkbaren Kosten bei einer Baufinanzierung. Lassen Sie sich deshalb bei einer Baufinanzierung zu allen Kosten und Möglichkeiten von Ihrem Heimatexperten beraten.

Muss der Effektivzins bei einer Baufinanzierung zwingend angezeigt werden?

Ja, bei jedem Kreditangebot muss der Effektivzinssatz genannt werden. Fehlt diese Angabe, ist der Darlehensvertrag ungültig. WICHTIG: Oft läuft bei Baufinanzierungsdarlehen der Kreditvertrag länger als die Zinsbindung, das heißt, nach Ende der Sollzinsbindung gibt es noch eine Restschuld. Weil der Effektivzins also nicht über die eigentliche, gesamte Finanzierungszeit gültig ist, spricht man vom anfänglichen jährlichen Effektivzins.

Wann ändert sich der Effektivzins?

Der effektive Jahreszins ändert sich zum Beispiel bei einer variablen Verzinsung oder bei Änderung der Vertragsbestandteile – dann spricht man vom anfänglichen effektiven Jahreszins (zum Beispiel bei einer Anschlussfinanzierung).

Ist ein niedrigerer Effektivzins automatisch besser?

Ja, bei gleicher Laufzeit und gleichen Konditionen ist ein niedriger effektiver Jahreszins besser – aber nur, wenn keine wichtigen Nebenkosten fehlen. Angebote sind nur vergleichbar, wenn Summe, Zinsbindung und Tilgung identisch sind.

      

Gute Beratung ist unverzichtbar

Zinsen sind nicht alles. Wer für die Zukunft vorsorgen und auf die eigenen vier Wände hinarbeiten möchte, sollte sich frühzeitig mit der Baufinanzierung oder mit Bausparen beschäftigen. Was dabei wichtig ist, erklären die Heimatexperten von Schwäbisch Hall gern in einem persönlichen Gespräch.


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